12. Dezember 2020
Am heutigen Samstag, dem 12. Dezember, trafen sich die Funktionäre des Deutschen Schachbundes (DSB) erstmals zu einem Online-Hauptausschuss. Die eigentlich in Kassel geplante Veranstaltung wurde aufgrund der aktuellen Corona-Lage ins Internet verlagert und als Videokonferenz durchgeführt. Bei den Abstimmungen kam das lizenzierte Online-Tool „Votebox“ zum Einsatz. Dieses wurde auch gleich zu Beginn gebraucht, als das Rederecht für Gäste beantragt und beschlossen wurde.
Den Anfang der inhaltlichen Arbeit machten wie üblich die Berichte des Präsidiums und der Referenten. Die beiden bestimmenden Themen der Arbeit letzten Monate benannte DSB-Präsident Ullrich Krause mit der Gründung des Vereins Deutsche Schachjugend (DSJ) und den beiden in Magdeburg beschlossenen Arbeitsgruppen „MIVIS/DeWIS“ und „Passivbeiträge“. Vizepräsident Finanzen Dr. Hans-Jürgen Weyer merkte in seinem Bericht an, dass die in der Öffentlichkeit kolportierte DSB-Rücklage in Höhe von 700.000 Euro nicht der Wahrheit entspreche. Diese sei deutlich niedriger und notwendig, um die ersten drei Monate eines Jahres bis zu den Mitgliedsbeitragszahlungen zu überbrücken. Vizepräsidentin Sport Olga Birkholz dankte in ihrem Beitrag den vielen Ehrenamtlichen, die in dieser Zeit oft vergessen würden, Anti-Doping-Beauftragter Thomas Wessendorf berichtete von den Doping-Kontrollen beim Meisterschaftsgipfel. Bundesturnierdirektor Gregor Johann gab abschließend einen Überblick über die Aktivitäten der letzten Monate und wies auf den Start der Deutschen Schach-Online-Liga im Januar hin.
Anschließend ging es in der Tagesordnung weiter mit den Anträgen. Mit fast 96 Prozent der Stimmen wurde zunächst die Anpassung des Haushaltsplans im Zuge der Gründung des DSJ e. V. beschlossen.
Dem Antrag zum Gründungszuschuss für die DSJ ging eine erwartet lange Diskussion voraus, nach der die Antragsteller vor der Abstimmung den Wortlaut noch änderten: Aus den rein aus einer Umlage von den Mitgliedsverbänden geforderten 45.000 € wurden 20.000 €, wobei das restliche Geld direkt aus dem DSB-Haushalt kommen sollten. Der Hauptausschuss entschied sich letztlich für die vom Berliner Schachverband ins Spiel gebrachte Alternative. So wird die DSJ nach heutigem Beschluss ihren Zuschuss von 45.000 € komplett aus DSB-Mitteln erhalten.
Zu guter Letzt hatten die Delegierten noch über den Antrag von Leistungssportreferent Andreas Jagodzinsky auf Sonderprüfung des Leistungssport-Etats zu entscheiden. Dazu wies Kassenprüfer Dennis Bastian darauf hin, dass nach seiner persönlichen Einschätzung viele Widersprüche zwischen den verschiedenen Ordnungen bestünden, die beseitigt werden müssten. Hier bräuchte es zusätzlich eine Prüfung durch Volljuristen, die sich mit dem Vereinsrecht auskennen. In einer geänderten Fassung, welche die Prüfung nun durch die beiden Bundesrechtsberater von DSB und DSJ vorsieht, wurde der Antrag angenommen. Wie angekündigt trat Andreas Jagodzinsky anschließend von seinem Amt zurück.
Sobald das Protokoll des Hauptausschusses fertiggestellt ist, wird es auf der DSB-Webseite veröffentlicht.
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 23802