4. Dezember 2018
27 Jahre lange besaß Emanuel Lasker die höchste Schachkrone, weitaus länger als jeder andere Schachmeister in der Geschichte der Weltmeisterschaften. Er war zudem der einzige Deutsche auf dem Schachthron.
Seitdem Lasker in New York verstarb, werden die runden Jahrestage seiner Lebensdaten (1868 - 1941) regelmäßig für Turniere und Feierlichkeiten genutzt, um an ihn zu erinnern. Im sich zu Ende neigenden Jahr 2018 jährt sich Laskers Geburtstag zum 150. Mal, weshalb es auch offiziell zum Lasker-Jahr ernannt wurde. Der Deutsche Schachbund und die Emanuel Lasker Gesellschaft haben Laskers Wirken in diesen zwölf Monaten mit zahlreichen Veranstaltungen in Erinnerung gerufen. In Eisenach wurde am 1. Dezember das Lasker-Jahr mit einem Festakt würdig abgeschlossen.
DSB-Präsident Ullrich Krause eröffnete am Samstagabend im Hotel Kaiserhof den Festakt. Er blickte auf die Aktivitäten in den vergangenen Monaten zurück, so z.B. die Lasker-Konferenz Ende April in Berlin, die Lasker-Ausstellung der Emanuel Lasker Gesellschaft während des Kandidatenturniers, das Simultan mit Georg Meier oder die zahlreichen Vorträge vom DSB-Beauftragten für Schachgeschichte und Schachkultur, Dr. Michael Negele, an verschiedenen Orten Deutschlands und in Laskers Geburtsstadt Barlinek. Die Emanuel Lasker Gesellschaft brachte in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift KARL ein Sonderheft über Emanuel Lasker heraus. Der Deutsche Schachbund ließ Poster und Postkarten über Lasker herstellen und Lasker-Medaillen prägen. Letztere sind ein begehrtes Sammlerobjekt geworden und seit Wochen vergriffen. Auf unserer Website läuft das ganze Jahr über ein monatliches Lasker-Quiz, zu dem Michael Negele die Fragen beisteuerte und es Bücher, DVD's und Lasker-Medaillen zu gewinnen gibt. Bis in den Dezember hinein findet auch noch der Lasker-Tag des Schachs statt, bei dem Vereine und Schulschachgruppen sich mit ihren Aktivitäten an einem Gewinnspiel beteiligen können. Die Emanuel Lasker Gesellschaft ehrt herausragende Persönlichkeiten und Institutionen jeweils achtmal mit dem Lasker und dem Viktor.
Eine besondere Ehre wurde dem deutschen Schach durch die Anwesenheit des Ministerpräsidenten von Thüringen, Bodo Ramelow, zuteil. Er hielt eine mitreißende und sehr interessante Rede. Diana Skibbe, die Präsidentin des Thüringer Schachbundes, faßte sein Grußwort auf Facebook sehr schön zusammen:
Nach der Schachstiftung GK, der Hamburger Schachsoftwarefirma ChessBase, dem kulturellen Schachmagazin KARL, der Münchener Schachstiftung, dem Schachmuseum in Ströbeck, GM Sebastian Siebrecht und seinem Team der Initiative „Faszination Schach“ und Dr. Michael Negele erhielt der Deutsche Schachbund den achten und letzten Lasker in diesem Jahr. Die Emanuel Lasker Gesellschaft (ELG) verleiht diesen Preis für Einrichtungen und Personen, die sich in besonderer Weise um die Förderung des Schachs als Kultur- und Bildungsgut einsetzen. ELG-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Weischede würdigte die Verdienste des Schachbundes und überreichte unserem Präsidenten Ullrich Krause den Preis, der nun einen würdigen Platz in der Berliner Geschäftsstelle einnehmen wird.
Dr. Michael Negele, der im Lasker-Jahr 2018 eine der herausragenden Personen war und bei fast keiner Veranstaltung wo Lasker eine Rolle spielte, fehlte, hielt zum Abschluß des Festaktes einen vielbeachteten Vortrag über den Exweltmeister. Wir berichteten bereits gestern über seine Ausarbeitungen. In diesem Beitrag finden Sie seine Präsentation als 60-seitiges PDF. Seine interessanten Ausführungen über Lasker waren auch noch beim anschließenden Bankett und später an der Bar ein Thema.
Frank Hoppe
// Archiv: DSB-Nachrichten - Laskerjahr // ID 8770