6. Oktober 2014
Die 10 Elo-stärksten deutschen Damen werden im German Masters in Dresden gegeneinander antreten. Wir haben die Teilnehmerinnen gefragt, was sie von der neuesten Erfindung im DSB halten. Allen voran Elisabeth Pähtz!
DSB: Elisabeth, das German Masters der Frauen ist ein ganz neues Turnier, welches Ende November zum ersten Mal ausgetragen wird. Was sagst Du zu diesem Turnier?
E.P.: Ich finde es toll, dass etwas für Frauenschach getan wird. Unser Dank geht an Gernot Gauglitz (UKA) und natürlich an Dirk Jordan (Schachfestival Dresden), der sich schon in der Vergangenheit als „Frauenversteher“ ausgezeichnet hat! Mein Ziel ist es natürlich das Turnier zu gewinnen. Spannend wird es auch sein, zu verfolgen, wie sich „Jugend“ gegen „Erfahrung“ schlägt.
DSB: Vor wenigen Wochen erst gab es das Erfurter Frauenfestival, ein Turnier mit sehr starker internationaler Besetzung. Du hast dort nicht nur mitgespielt sondern warst neben Deinem Vater auch Mit-Organisatorin. Jetzt wurde das German Masters aus der Taufe gehoben, wo die besten deutschen Frauen gegeneinander antreten. Wie siehst Du das, werden diese Turniere als Meilensteine in die Geschichte des (Frauen)schachs eingehen, sind das die ersten Anzeichen dafür, dass Frauenschach (in Deutschland) bald genauso wichtig genommen wird, wie Männerschach?
E.P.: Das meinen Sie nicht ernst…
DSB: Gegen die besten deutschen Spielerinnen im Rundenturnier anzutreten, ist das eine besondere Herausforderung und ein besonderer Spaß? Oder misst Du Dich schachlich lieber mit Deinen männlichen Kollegen und ist Dir das Flair und die Stimmung bei gemischten Turnieren angenehmer?
E.P.: So schön ich es finde, dass etwas für das Frauenschach getan wird, kann ich das Turnier für mich nicht als „Herausforderung“ bezeichnen. Meine Elo-Zahl liegt mindestens 150 Elo-Punkte über dem Schnitt. Ich bin diejenige, die am meisten zu verlieren hat und folglich auch unter Druck steht.
DSB: Natürlich ist es nicht völlig gleich, wer einem am Brett gegenüber sitzt. Welche Gegnerin nimmt im German Masters für Dich gewissermaßen eine Sonderstellung ein und warum?
E.P.: Mein größtes Problem in diesem Turnier bin ich selbst. Wenn ich das löse, müssen sich die anderen „warm anziehen“:-)
DSB: Da es hier um Frauenschach geht – hast Du ein weibliches schachliches Vorbild?
E.P.: Wenn Männer so etwas gefragt werden, antworten sie normalerweise, dass sie in ihrer Kindheit oder Jugend Partien von Rubinstein und Nimzowitsch studiert haben. Das habe ich (leider) nicht.
DSB: Vielen Dank!
Die Fragen für den DSB stellte Louisa Nitsche
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 18937