29. Juni 2017
In unserer Serie der Kurzinterviews mit den Stars des German Masters geht es nach Deutschland's Nr. 1, Dieter Nisipeanu, weiter mit Senkrechtstarter Matthias Blübaum.
Matthias, wenn man etwas über Dich recherchiert erhält man den Eindruck, dass es für Dich schachlich ziemlich gut läuft. 2015 hast Du den GM-Titel bekommen, 2016 hast Du das Grenke Chess Open gewonnen, im Mai hast Du Dich bei der EM in Minsk für den World Cup qualifiziert etc. Wie zufrieden bist du selbst mit Deiner Schachkarriere? Wenn Du z.B. 5 bis 7 Jahre zurück denkst, hättest du Dich damals da gesehen, wo Du heute bist?
Momentan bin ich sehr zufrieden mit meiner Schachkarriere, da ich in letzter Zeit einige Erfolge hatte. Vor 5 Jahren hätte ich nie erwartet, so weit im Schach zu kommen. Ich habe damals gehofft, dass ich Großmeister werde, weiter habe ich nie gedacht. Nichtsdestotrotz stagniere ich seit der Olympiade wieder etwas und hoffe, dass es mir in der nächsten Zeit gelingt, mich weiter zu verbessern und in die Top 100 zu kommen.
Eventuell doch noch Schachprofi zu werden anstatt Mathematiker ist nicht aber nicht weiter spruchreif, oder doch?
Ich habe vor, auf jeden Fall erst einmal meinen Bachelor abzuschließen, danach kann ich immer noch sehen, wie es schachlich läuft. Sollte ich es bis dahin schaffen meine Spielstärke in Richtung 2700 zu bringen, wäre Schachprofi zu werden eine Option, ansonsten würde ich eher meine akademische Bildung fortführen.
Wie viel Zeit verbringst Du mit Schachtraining in der Woche. Trainierst Du mit einem Trainer und worum geht es da hauptsächlich?
Es ist sehr unterschiedlich wie viel Zeit ich mit Schachtraining verbringe; in einer normalen Woche vielleicht im Schnitt ungefähr eine Stunde pro Tag, während eines Turniers hingegen fast die ganze Zeit. Einen Trainer habe ich schon seit längerer Zeit nicht mehr, ich arbeite hauptsächlich allein. Ich verfolge aktuelle Partien, löse Taktikaufgaben und arbeite an meinen Eröffnungen, wenn es gerade nötig ist.
Dein Vater und Deine beiden Schwestern sind auch versierte Schachspieler. Spielt Ihr auch in der Familie mal gegeneinander, macht Partieanalysen oder gebt Euch Tipps?
Wir spielen schon länger nicht mehr gegeneinander, aber früher haben wir das hin und wieder mal gemacht. Mitunter geben wir uns auch mal Tipps, auch wenn das inzwischen eher nur noch in einer Richtung erfolgt.
Vielen Dank auch an Matthias für die Beantwortung unserer Fragen!
Einleitungstext und Fragen DSB Louisa Nitsche
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 22101