22. Juni 2017
Mit großen Schritten nähern wir uns dem German Masters 2017. Eingebettet in den Dresdner Schachsommer beginnt das Qualifizierungsturnier - das 9rundige Schnellschach-Challenge - am 29. Juli, ab dem 31. geht's dann ums Ganze. Grund genug Ihnen nicht weiter die von Bundestrainer Dorian Rogozenco Nominierten für dieses hochkarätig besetzte Turnier vorzuenthalten:
Es verspricht äußerst spannend zu werden, da auch das Teilnehmerfeld im Challenge nicht so ganz dem Zufall überlassen wurde. Mit weiteren Spitzenspielern wie GM Rainer Buhmann (2588), GM Vitaly Kunin (2557) und GM Dennis Wagner (2566), die hierfür extra vom Bundestrainer benannt wurden, sind qualmende Köpfe garantiert.
Louisa Nitsche
Wie schon in der Vergangenheit, gibt es auch dieses Jahr wieder Kurzinterviews mit unseren Top-Spielern. Den Anfang macht Dieter Nisipeanu:
Dieter, Du bist Deutschland’s Nr. 1 im Schach und in diesem Jahr erstmalig für das German Masters nominiert. Wie offen bist Du für neue Turnierformate, wie beim German Masters? Sind die Abweichungen vom Althergebrachten erfrischend und spannend oder unnötiger Firlefanz?
Wenn es ein Konzept hinter einem neuen Format gibt, ist es okay, obwohl ich persönlich ein klassiches Format immer besser finde. Es gibt zur Zeit (zu) viele neue Ideen. Bei manchen habe ich den Eindruck, dass sich die Schachspieler als Versuchskaninchen für Geld hinstellen.
Du legst diesen Sommer einen echten Schachmarathon hin: am 22. Juni startest Du als Erstplatzierter bei der DEM in Apolda, am 15. Juli geht es hochkarätig weiter mit dem Sparkassen Chess Meeting und ein paar Tage danach trittst Du dann im German Masters an. Kein Problem für einen Schachprofi wie Dich? Oder wird es doch eine besondere Vorbereitung geben in Sachen Kondition und Konzentration?
Normalerweise sind drei Turniere in Folge für einen Profi kein Problem, aber da alle drei sehr stark besetzt sind, muss ich extra auf den Energieverbrauch achten. Ich werde versuchen so gut wie möglich vorbereitet zu sein, aber etwas wirklich Besonderes mache ich nicht.
Und schachlich? Wirst Du Dich auf die einzelnen Turniere in der Hinsicht unterschiedlich vobereiten?
Nunja, für das Sparkassen Chess Meeting in Dortmund, wo die Paarungen schon seit Langem veröffentlicht sind, gibt es natürlich eine spezifische Vorbereitung, bei der Deutschen Meisterschaft und dem German Masters eher eine normale.
Kannst Du sagen, dass Du Dich auf eines der 3 Turniere am meisten freust?
Also, gegen die Weltelite in Dortmund zu spielen hat schon einen ganz besonderen Reiz; aber auch die DEM oder erstmalig beim German Masters dabei zu sein, ist einfach klasse.
Du hast 2014 von der Rumänischen Schachföderation zur deutschen gewechselt. Wie ist es Dir seitdem ergangen – was hat sich mit Deinem Wechsel geändert und sind Deine Erwartungen eingetreten?
Richtig, mein Wechsel fand 2014 statt und ich bin mir ganz sicher, dass es ein sehr guter Schritt für mich war. Gleich im ersten Turnier in dem ich für den Deutschen Schachbund spielte wurde ich Erster, ein gutes Zeichen! Der DSB hat mich seitdem immer unterstützt und ich möchte die Gelegenheit nutzen, um Herbert Bastian ein ganz grosses "Danke" zu sagen, für das, was er in seinem Amt als Präsident alles getan hat.
Auch die Zusammenarbeit mit meinem Freund und Bundestrainer Dorian Rogozenco läuft sehr gut und ich hoffe, dass meine Elo-Zahl bald wieder 2700 überschreitet.
Am Ende möchte ich noch Daniel Fridman, Matthias Blübaum und Vitaly Kunin zu ihrer Qualifikation bei der Europameisterschaft in Minsk gratulieren, es gab noch nie vier Deutsche Spieler beim Weltcup!
Lieber Dieter, vielen Dank für das Interview und viel Erfolg bei Deinem persönlichen Schachsommer!
Wir gehen davon aus, dass alle Genannten eifrige Leser unserer website sind und Deine Worte bei Ihnen ankommen.
Die Fragen für den DSB stellte Louisa Nitsche
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 22071