30. Oktober 2018
Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler ist aus dem Häuschen. Genauso wie Annmarie natürlich. Sie hat erst vor wenigen Stunden in Porto Carras auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki die U-16-Mädchenweltmeisterschaft gewonnen! Sie ist die erste Weltmeisterin aus Deutschland in dieser Altersklasse. Und die vierte deutsche Goldmedaillengewinnerin in der weiblichen Jugend. Zuvor war Elisabeth Pähtz 2002 (U18) und 2005 (U20), sowie Lara Stock 2002 in der U10 Weltmeisterin. Dreizehn Jahre nach Elisabeth Pähtz darf Deutschland wieder jubeln und sich mit einem großen Talent freuen. Neben der Goldmedaille erhält Annmarie übrigens den Titel Internationale Meisterin. Auch dazu Herzlichen Glückwunsch!
Bernd Vökler führte mit der Gold-Annmarie nach ihrem Triumph ein Interview.
Herzlichen Glückwunsch zum Weltmeistertitel bei den Mädchen U16 2018. Du hast in Willingen und Riga bei den Jungs gespielt. War das Teil der Vorbereitung oder gab es andere Überlegungen?
Eigentlich spiele ich lieber gegen Jungs. Die Partien sind normalerweise hochwertiger und dort kann man sich die Härte holen. Speziell in Riga zur Jugend-Europameisterschaft wurde ich jedoch nominiert, weil kein Kaderspieler U16 an der EM teilnehmen wollte und wir den Platz nicht verschenkt haben.
Du hast vor der eigentlichen Jugend-WM noch Schnellschach und Blitzschach gespielt. Gute oder schlechte Entscheidung?
Gerade im Blitz hatte ich mir viel mehr erhofft, aber dafür lief es dann im richtigen Turnier umso besser.
Skizziere kurz Deinen Turnierverlauf!
Die Niederlage in Runde 2 gegen Jovana Srdanovic aus Serbien erwies sich im Nachhinein als Glücksfall und Weckruf zugleich. Der Titel war gefühlt unerreichbar, ab jetzt hieß es einfach, Schach zu spielen und schauen, was passiert. Jovana ging gegen Ende die Puste aus und Honorata Kucharska und ich zogen vorbei. Witzigerweise haben wir dadurch auch nicht gegeneinander gespielt. Die Buchholz musste entscheiden. Meine war besser!
Kannst Du Deine Geheimnisse der Vorbereitung preisgeben?
Ich bin diese Saison zu Viernheim gewechselt und der französische GM Fabien Libiszewski hat sich freundlicherweise bereit erklärt, mich hier per Skype in Eröffnungsfragen zu coachen. Dafür Danke! Die psychologische Rundenvorbereitung und Aspekte der Wellness, Ernährung und Fitness erledige ich meist sowieso selbst.
Zum Abschluss noch eine Frage nach deinen Zukunftsplänen.
Mit diesem Titel im Gepäck möchte ich mich für die Frauennationalmannschaft empfehlen und warte auf die Einladung zum Frauenmasters 2019 in Magdeburg.
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 8723