7. August 2014
Vor wenigen Tagen feierte Dr. Klaus-Norbert Münch seinen 70. Geburtstag. Das war wohl mit ein Grund, warum er am 28. Juni das Amt des Präsidenten des Bayerischen Schachbundes an Peter Eberl übergab. Ich will die Gelegenheit nutzen, Rückschau zu halten und sein Lebenswerk ein wenig zu würdigen.
Erstmals lernte ich Klaus-Norbert 1982 kennen. Wir spielten beide in der Bundesligamannschaft des SC München 1836. Was uns schnell freundschaftlich verband war unser breites Interessensspektrum. Beide waren wir Wissenschaftler. Klaus-Norbert ist Volkswirtschaftler, ich betrieb damals Experimentalphysik. Schach war unser Hobby und unsere Obsession. Dieser Obsession folgten und folgen wir als Spieler, als Trainer und als Funktionäre. 1986 versuchten wir gemeinsam mit anderen, die A-Trainer-Ausbildung im Deutschen Schachbund wieder anzukurbeln. Das ist heute vor allem dank der Verdienste von Prof. Dr. Hans-Jürgen Hochgräfe, Klaus Darga und Uwe Bönsch kein Thema mehr. Klaus-Norbert engagierte sich ab Mitte der 1980er Jahre bis 1991 als Referent für Führungsfragen und Ausbildung im Deutschen Schachbund.
Dann begegneten wir uns als Verbandspräsidenten ab 1992 regelmäßig im Arbeitskreis der Landesverbände (AKLV), der damals erst eine Idee von Günter Müller war und heute zu einem wichtigen Gremium im Deutschen Schachbund herangereift ist. Dr. Klaus-Norbert Münch hat mit seinem kritischen Geist und seinem breiten Wissen maßgeblich zur Entwicklung dieses Gremiums beigetragen. Klaus-Norbert war oft unbequem, was ich sehr an ihm schätze. Man kann ihm nichts vormachen, weil er sehr genau zuhört und sein Gegenüber ernst nimmt. Falschheit gibt es bei ihm nicht, man weiß immer woran man bei ihm ist. Sein Handeln ist stets von Eigenwillen, aber auch von größter Fairness und Respekt vor dem Andern gekennzeichnet. Diese Charaktereigenschaften zwingen dazu, sich seine Argumente gut zu überlegen, was einen auch selber weiterbringt.
Dr. Klaus-Norbert Münch hat sich bisher 55 Jahre ehrenamtlich für den Schachsport eingesetzt. Seine Schachkarriere begann er beim Schachclub Noris Nürnberg 1899 e.V., wo er 1959 mit 15 Jahren das Amt des Archivars übernahm. Den Bayerischen Schachbund führte er von 1987 bis 2014. Weitere Details seiner beeindruckenden Karriere findet man auf der website des Bayerischen Schachbundes.
Persönlich, für das Präsidium und im Namen aller deutschen Schachfreunde danke ich Dr. Klaus-Norbert Münch anlässlich seines Ausscheidens als Präsident des Bayerischen Schachbundes und anlässlich seines runden Geburtstages sehr herzlich für alles, was er für das deutsche Schach geleistet hat. Und für seinen weiteren Lebensweg, auf dem er nun als Ehrenpräsident des Bayerischen Schachbundes dem Schach ohne Zweifel verbunden bleiben wird, wünsche ich ihm alles Gute.
Für das Präsidium des Deutschen Schachbundes
Herbert Bastian
Präsident
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 10009