26. Oktober 2014
Seit über 20 Jahren lebt die gebürtige Ukrainerin Deutschland und seit 1999 hat sie die deutsche Staatsbürgerschaft. Doch erst 2012 rückte Zoya Schleining, damals 51-jährig, ins Blickfeld der deutschen Frauen-Nationalmannschaft und wurde für die Manschafts-EM 2013 in Warschau nominiert. Inzwischen ist sie dort nicht mehr wegzudenken, auch wenn junge Spielerinnen wie Sarah Hoolt und Melanie Ohme nachdrängen.
Ab dem 16. November wird Zoya Schleining, die unter ihrem Mädchennamen Leltschuk weltweit einen großen Bekanntheitsgrad erreicht hatte, beim German Masters der Frauen in Dresden an den Start gehen. Uns beantwortete sie einige Fragen.
DSB: Zoya, das German Masters der Frauen ist ein einzigartiges Turnier, was jetzt zum ersten Mal (aber sicher nicht zum letzten Mal) ausgetragen wird. Was sagst Du zu dieser „Erfindung“? War für Dich gleich klar, dass Du teilnimmst?
Zoya Schleining: Das German Masters der Frauen ist ein großes Ereignis, ein interessantes und starkes Turnier, das einen Anstoß zu der Entwicklung des Frauenschachs in Deutschland geben kann und selbstverständlich habe ich meine Teilnahme sofort zugesagt!
DSB: Gegen die besten deutschen Spielerinnen im Rundenturnier anzutreten, ist das eine besondere Herausforderung und ein besonderer Spaß? Misst Du Dich schachlich lieber mit Deinen männlichen Kollegen und ist Dir das Flair und die Stimmung bei gemischten Turnieren angenehmer?
Zoya Schleining: Ich spiele gerne gegen Frauen, ich spiele gerne gegen Männer, ich spiele gerne Schach!
DSB: Sicher ist es nicht völlig gleich, wer einem am Brett gegenüber sitzt. Welche Gegnerin nimmt im German Masters für Dich gewissermaßen eine Sonderstellung ein und warum?
Zoya Schleining: Natürlich sind die menschlichen Aspekten von großer Bedeutung, besonders wenn ich gegen meine lieben Mannschaftskolleginnen spiele, mit denen ich zusammen mitgefiebert habe.
Unabhängig von Elo-Zahlen, die allgemein bekannt sind, nimmt bei mir das German Masters die Sonderstellung ein: FRAUEN SPIELEN INTERESSANTER UND KREATIVER ALS DIE MEISTEN MÄNNER!
DSB: Du bist schon sehr lange im Schachgeschäft, hast Du noch ein schachliches Vorbild? Und ist das immer gleich geblieben oder hattest Du je nach Lebensphase oder -abschnitt eine(n) andere(n) “Schachhelden/Schachheldin“?
Zoya Schleining: Ich habe viele Vorbilder, aber in erster Linie möchte ich Tigran Petrosjan, Michail Tal, Anatoli Karpow, Garri Kasparow und Magnus Carlsen erwähnen.
Die Fragen für den DSB stellte Louisa Nitsche
Einleitungstext: Frank Hoppe
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 19008