17. Dezember 2018
Die Emanuel Lasker Gesellschaft hat im leider schon zu Ende gehenden Lasker-Jahr 2018 zwei Preise aufgelegt, die an Personen, Einrichtungen und Organisationen vergeben werden, die sich in besonderer Weise verdient gemacht haben. Der eine Preis, der Lasker, wird für Verdienste bei der Förderung des Schachs als Kultur- und Bildungsgut vergeben. Der andere Preis, der Viktor, soll schachsportliche Leistungen ehren und damit auch an das Ehrenmitglied des Vereins Viktor Kortschnoi (1931-2016) erinnern.
Wir haben für Sie die letzten Ehrungen in diesem Jahr nachfolgend zusammengefaßt.
Mit dem Lasker 2018 ehrt die Emanuel Lasker Gesellschaft (ELG) im Laskerjahr 2018 besondere Leistungen um die Förderung des Schachs als Kultur- und Bildungsgut. Insgesamt werden acht Preise vergeben. Bislang wurden bereits die Schachstiftung GK, ChessBase, die Zeitschrift KARL, die Münchener Schachstiftung und das Schachmuseum Ströbeck geehrt. Am 2. und 3. November 2018 erfolgten nun die Ehrungen weiterer Preisträger. Der sechste Lasker 2018 ging an GM Sebastian Siebrecht und sein Team für die Initiative „Faszination Schach“, die sich in besonderer Weise der Vermittlung des Schachs gegenüber einem meist jungen Publikum widmet. Die Verleihung wurde von dem ELG-Mitglied Dr. Joachim Wintzer im Rahmen der Offenen Internationalen Bayerischen Meisterschaft (OIBM) vorgenommen.
Der siebte Lasker ging an Dr. Michael Negele, Richard Forster und Raj Tischbierek und ihr Autorenteam, die mit der Herausgabe des ersten Bandes der neuen Laskertrilogie einen weiteren Meilenstein in der Aufarbeitung des Schaffens und Wirkens von Lasker gesetzt haben. Die Verleihung wurde vom Vorstandsmitglied Thomas Weischede im Rahmen der SchachKulturTage Berlin 2018 in Berlin vorgenommen.
Der achte und letzte Lasker 2018 wird Anfang Dezember verliehen werden (siehe nachfolgende Box). Schon jetzt sei angemerkt, dass das Schachleben so bunt und ausgeprägt ist, dass es nicht möglich war, alle Förderer des Schachs mit diesem Preis auszuzeichnen. Die ELG hat daher beschlossen, diese Auszeichnung im kleineren Rahmen auch über das Laskerjahr 2018 hinaus fortzuführen und jedes Jahr mindestens zwei Initiativen zu würdigen, die sich in besonderer Weise der Förderung des Schachs als Kultur- und Bildungsgut, im Bereich des Kinder- und Jugendschachs oder dem Bereich der Kunst widmet.
Allen bisherigen und künftigen Preisträgern gilt der besondere Dank der ELG für ihre unermüdliche und hingebungsvolle Arbeit und ihre hervorragenden Leistungen. Diese bereichern nicht nur die Schachwelt, sondern leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Förderung des gesellschaftlichen Lebens insgesamt. Allen Preisträgern ist dabei immanent, dass sie mit ihren Aktionen auch Werte unterstützen möchten, die nicht nur das Schach prägen. Dazu zählen letztlich vor allem Toleranz und Zivilcourage, die unverzichtbar mit dem ständigen Ringen um soziale Kompetenz und dem allgegenwärtigen Mut, den eigenen Verstand zu nutzen, einhergehen. Es ist daher eine Ehre für die ELG, mit ihren Preisen diese Preisträger würdigen zu dürfen.
Das Laskerjahr der ELG dauert bis Ende März 2019. Die im Laskerjahr 2018 initiierten Deutschen Meisterschaften für MINT-Berufe einerseits und Künstler, Verleger, Kunsthistoriker und Journalisten andererseits sollen ebenfalls über das Laskerjahr hinaus fortgeführt werden. Insofern kann daher schon festgehalten werden, dass aus dem Jubiläum neue Traditionen erwachsen sollen, die zum Wohle aller das Schach künftig weiter fördern.
Nächster Höhepunkt der ELG im Laskerjahr wird am 11. Januar 2019 ein Gesprächsabend mit Artur Jussupow zur Bedeutung Laskers für das Schach in Russland sein. Nähere Einzelheiten dazu gibt es demnächst auf der Homepage der ELG.
Berlin, den 19.11.2018
Thomas Weischede
für den Vorstand der ELG
Nach der Schachstiftung GK, der Hamburger Schachsoftwarefirma ChessBase, dem kulturellen Schachmagazin KARL, der Münchener Schachstiftung, dem Schachmuseum in Ströbeck, GM Sebastian Siebrecht und seinem Team der Initiative „Faszination Schach“ und Dr. Michael Negele erhielt der Deutsche Schachbund den achten und letzten Lasker in diesem Jahr. Die Emanuel Lasker Gesellschaft (ELG) verleiht diesen Preis für Einrichtungen und Personen, die sich in besonderer Weise um die Förderung des Schachs als Kultur- und Bildungsgut einsetzen. ELG-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Weischede würdigte die Verdienste des Schachbundes und überreichte unserem Präsidenten Ullrich Krause den Preis, der nun einen würdigen Platz in der Berliner Geschäftsstelle einnehmen wird.
Mit dem Viktor 2018 ehrt die Emanuel Lasker Gesellschaft im Laskerjahr 2018 besondere Leistungen im Schachsport. Ein Preis wurde für die beste Elo-Performance in der Bundesligasaison 2017/2018 ausgelobt. Dieser Preis ging an GM Luke McShane, dem der Preis von dem ELG-Mitglied Ulrich Geilmann zu Beginn der neuen Bundesligasaison übergeben wurde. Dazu gibt es auch diesen Bericht auf der Homepage der Schachbundesliga.
Die ELG gratuliert dem Sieger und bedankt sich bei der Schachbundesliga für die Unterstützung bei dieser Würdigung, namentlich bei Herrn Markus Schäfer und Ulrich Geilmann. In der stärksten Liga der Welt diesen Preis zu erobern, zeugt von außerordentlicher Klasse und ist ein besonderes Gütesiegel für die Liga selbst.
Nachfolgend sei die Laudatio von Ulrich Geilmann zitiert:
Emanuel Lasker wurde 1868 in Berlinchen geboren. Er war nicht nur der beste Schachspieler seiner Zeit, sondern auch ein überaus begabter Mathematiker und Philosoph. Er behauptete den Schachweltmeistertitel zwischen 1894 bis 1921 und damit länger als jeder andere. Lasker verstarb 1941 in New York.
Sein schachliches und kulturelles Erbe lebt in der Emanuel Lasker Gesellschaft fort. Als gemeinnütziger Kulturverein ist die Emanuel Lasker Gesellschaft dabei das Bindeglied zwischen Schachsport und Kultur. Überdies gibt es eine enge Kooperation mit der Schachbundesliga.
Anlässlich des Lasker-Jahres 2018 verleiht die Emanuel Lasker Gesellschaft besondere Auszeichnungen. Einen dieser Sonderpreise - den „Viktor“, benannt nach dem Ehrenmitglied der Emanuel Lasker Gesellschaft, Viktor Kortschnoi - wurde am 10.11.2018 in Mülheim a. d. Ruhr für den besten Spieler der Schachbundesligasaison 2017/2018 verliehen.
Der verdiente Preisträger ist Luke James McShane. Die Preisverleihung wurde von Bundesliga-Vizepräsident Ulrich Geilmann vorgenommen, der zugleich Mitglied der Emanuel Lasker Gesellschaft ist.
Geilmann betonte in seiner Laudatio, dass sich der Bremer Spitzenspieler im letzten Spieljahr eine bemerkenswerte Elo-Performance erspielt hatte. Der stets freundliche Engländer sei aber eben nicht nur ein instruktiver Schachspieler, sondern zugleich ein mehrfach begabter Gentleman. Im Sinne Laskers hätte es daher keinen würdigeren Preisträger für einen „Schach- Oskar“ geben können.
Nicht zu Unrecht. Der 1984 in London geborene McShane war ein Schachwunderkind und wurde bereits als Jugendlicher zum Großmeister ernannt. Doch Schach macht tatsächlich eben nur einen Teil seines Lebens aus. Er studierte Philosophie und Mathematik in Oxford und arbeitet im Bankwesen.
Großmeister McShane zeigte sich überrascht. Er freute sich besonders darüber, dass er einen Ehrenpreis erhalten habe, der nach seinem schachlichen Vorbild, Viktor Kortschnoi, benannt worden sei. Offenbar hatte die launige Preisverleihung einen beschwingenden Nebeneffekt. In seiner Partie gegen Peter Leko zeigte McShane eben genau die Qualitäten, die man an Lasker so sehr schätzt. Glasklare Partieführung und mutige Umsetzung weitreichender taktischer Motive.
Berlin, den 19.11.2018
Thomas Weischede
für den Vorstand der ELG
// Archiv: DSB-Nachrichten - Laskerjahr // ID 8791