24. Juni 2022
Als am 29. September 1958 mit 192 Kindern ein Schulschachturnier in Hamburg durchgeführt wurde, konnte niemand ahnen, welche Ausmaße es in der Zukunft annehmen würde. Vor fünf Jahren wurde mit 4240 Schülern ein bis heute gültiger Rekord aufgestellt. Das Schulschachturnier "Linkes gegen rechtes Alsterufer" ist damit das wahrscheinlich größte Schachturnier der Welt. Nach zwei Jahren Pandemie-bedingter Pause fand es gestern zum 59. Mal statt, mehr als 2000 Kinder kamen dazu auf dem Rathausmarkt zusammen. "Hohen Besuch" gab es von Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher und dem Gewinner des German Masters 2021 Luis Engel.
Das Turnier wurde in diesem Jahr zum ersten Mal unter freiem Himmel ausgetragen. Die Organisatoren und Unterstützer trafen sich am 2. Juni am Spielort auf dem Markt zu einem Fototermin, bei dem Organisator Björn Lengwenus voller Vorfreude auf das Event blickte:
Es treibt mir Tränen in die Augen, wenn ich mir nach diesen zwei Corona-Jahren vorstelle, wie am 23. Juni tausende Kinder ohne Maske im Herzen Hamburgs sitzen, sich die Hände schütteln und alle gemeinsam friedlich Schachspielen. Nach all den Lockdowns und Schulschließungen wird dies genau einer der Momente, nach denen sich alle so gesehnt haben.
Am großen Tag wurde dann nach den begrüßenden Worten durch Björn Lengwenus und Jan Pohl zunächst der Wanderpokal durch das Siegerteam des Jahres 2019, die Stadtteilschule Bergstedt, zurückgegeben. Damit war dann der Weg frei für den Eröffnungszug des Turnieres. Diesen führte Lias (6) gemeinsam mit den Unterstützern des Turnieres aus. An seiner Seite waren der Landesschulrat der Stadt Hamburg Thorsten Altenburg-Hack, BUDNI Geschäftsführer Christoph Wöhlke, Sybille Magarin (Head of HR Barclays), Christian Clawien (Leiter der Kundenkommunikation S-Bahn Hamburg) und Rainer Woisin (Geschäftsführer ChessBase). Er entschied sich für 1. e4!
Durch die Verlegung auf den Rathausmarkt hatte das linke Alsterufer nach 64 Jahren Turniergeschichte unter strahlend blauem Himmel seine Heimpremiere. Bei traumhaften Spielbedingungen direkt in Front des Hamburger Rathauses ließ es sich auch der erste Bürgermeister der Stadt Hamburg, Peter Tschentscher, nicht nehmen, das Turnier zu besuchen und auch schachlich aktiv zu werden. Er bewies seine Spielkenntnisse nicht nur bei der Wahl der skandinavischen Verteidigung, sondern auch bei der Anwendung der Sonderregel „En passant“.
Die Siegerehrung am Ende war dann nochmal der spannende Höhepunkt der Veranstaltung. Trotz der Heimpremiere konnte das linke Alsterufer den Sieg aus dem Jahr 2019 nicht wiederholen, das rechte Alsterufer setzte sich mit 584,5 zu 503,5 durch. Dass die Kinder und Jugendlichen in Hamburg diesen Traditionswettbewerb durchaus ernst nehmen, wurde am ausgelassenen Jubel bei der Siegerehrung mehr als deutlich!
Somit war klar, dass der Wanderpokal auf die andere Alsteruferseite umziehen würde. Alle Teams von der rechten Alsteruferseite mit einem 8:0-Sieg schafften es in den Lostopf, aus dem schließlich eines von insgesamt fünf Teams als Sieger gezogen wurde. Im Lostopf waren die Ida Ehre Schule, Hoheluft 1 & Hoheluft 2, Windmühlenweg 1 und die Carl-Götze-Schule. Freuen konnte sich das Team der Ida Ehre Schule, die für ein Jahr den Pokal mit in ihre Schule nehmen darf!
Neben dem sportlichen Wettkampf der Hamburger Schulen gab es auch noch ein Rahmenprogramm, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler sowie interessierte Gäste mit FM Dr. Hauke Reddmann, IM Malte Colpe und dem amtierenden German-Masters-Sieger GM Luis Engel messen konnten!
Im Anschluss findet ihr noch einige Bilder von der Veranstaltung. Für noch mehr Eindrücke könnt ihr gerne auch noch beim Deutschen Schachbund auf Instagram vorbeischauen!
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 10959