4. November 2017
Auf dem Hauptausschuss in Lübeck im Oktober 2016 wurde eine Initiative gestartet, deren Ergebnis eine Neuausrichtung der Deutschen Meisterschaft sein sollte. Federführend waren der Vizepräsident Sport Klaus Deventer und der Präsident des Schachverbandes Schleswig-Holstein Ullrich Krause. Gemeinsam mit dem Bundesturnierdirektor Ralph Alt, dem Präsidenten des Bayerischen Schachverbandes Peter Eberl, dem damaligen Geschäftsführer der Wirtschaftsdienst GmbH Frank Neumann und dem Referenten für Frauenschach Dan Peter Poetke wurde ein Konzept entwickelt und mehrfach überarbeitet. Auf dem Hauptausschuss in Nürnberg im Oktober 2017 wurde dieses Konzept dann in Form eines Entschließungsantrags verabschiedet. Im Folgenden findet man den Wortlaut des Antrages und einige Anmerkungen dazu.
Hier kann man den Antrag mitsamt der Anmerkungen herunterladen:
Bewerber für die Ausrichtung dieses Events wenden sich bitte an den Bundesturnierdirektor Ralph Alt.
Die Punkte 1-4 des Antrages betreffen die generelle Durchführung der Deutschen Meisterschaften. Das in den Punkten 5-10 beschriebene Konzept steht unter Finanzierungs- und Ausrichtervorbehalt. Die Wirtschaftsdienst GmbH kann als Ausrichter fungieren, wenn sich kein Verband oder Verein um die Ausrichtung bewirbt. Wünschenswert ist ein jährlich wiederkehrender fester Termin, der zwingend im ersten Halbjahr liegen muss, um die satzungsmäßige Vorgabe bzgl. der Terminierung des Kongresses zu erfüllen. Als Stichtag für die Entscheidung, ob die diversen Deutschen Meisterschaften und der Kongress als Gesamt-Event ausgerichtet werden, sollte der 1.Januar des Vorjahres festgelegt werden. Wenn bis dahin kein Ausrichter bzw. Sponsor für das in den Punkten 5-10 beschriebene Konzept gefunden wurde und das Event deshalb nicht finanziert werden kann, können die Deutschen Meisterschaften wie bisher auch als Einzelveranstaltungen durchgeführt werden.
Im Folgenden werden diese zehn Punkte näher erläutert.
1. Zwei Doppelrunden
Dadurch wäre es möglich, die Deutschen Meisterschaften und die Deutschen Meisterschaften der Frauen von Sonntag bis Samstag durchzuführen, das Eröffnungsbankett wäre dann am Samstag vor der ersten Runde. Man sollte die Doppelrunden am Montag und am Mittwoch spielen, das wären dann die Runden 2+3 und 5+6. Die Anzahl der Übernachtungen für die Teilnehmer(innen) und die Schiedsrichter würde sich von zehn auf acht reduzieren, die Anzahl der von den Teilnehmer(inne)n benötigten Urlaubstage von sieben auf fünf, der von den Landesverbänden für ihre Teilnehmer(innen) zu entrichtende Betrag von zehn Tagessätzen auf acht.
2. Startgeld in Höhe von 200 Euro für jeden Teilnehmer
Da ideelle Mittel nicht für Preisgelder verwendet werden dürfen, kann der DSB einen eventuellen Preisfonds nicht übernehmen. Wenn die Teilnehmer ein Startgeld entrichten, dürfen diese Gelder als Preisgelder ausgeschüttet werden.
Dieses Startgeld ist unabhängig von dem Betrag, den die Landesverbände pro Teilnehmer und Tag entrichten müssen und wird von allen Teilnehmern persönlich bezahlt.
3. Startgeld in Höhe von 100 Euro für jede Teilnehmerin
Da ideelle Mittel nicht für Preisgelder verwendet werden dürfen, kann der DSB einen eventuellen Preisfonds nicht übernehmen. Wenn die Teilnehmerinnen ein Startgeld entrichten, dürfen diese Gelder als Preisgelder ausgeschüttet werden.
Dieses Startgeld ist unabhängig von dem Betrag, den die Landesverbände pro Teilnehmerin und Tag entrichten müssen und wird von allen Teilnehmerinnen persönlich bezahlt.
4. Finanzielle Abwicklung der Start- und Preisgelder der DEM durch die Wirtschaftsdienst GmbH
Wie oben bereits ausgeführt, kann der DSB keine Preisgelder aus ideellen Mitteln bestreiten. Die Wirtschaftsdienst GmbH könnte dies aber durchaus tun, nachdem sie entsprechende Gelder erwirtschaftet hat. Die oben genannten Startgelder könnten deswegen an die Wirtschaftsdienst GmbH überwiesen werden und nicht an den Deutschen Schachbund, dasselbe gilt für die Sponsorengelder. Dies wird noch im Detail geprüft.
5. Deutsche Meisterschaften und Deutsche Meisterschaften der Frauen
Die Deutschen Meisterschaften und die Deutschen Meisterschaften der Frauen werden so ausgetragen, wie es die aktuellen Richtlinien vorsehen, also mit einer Qualifikation über die Landesmeisterschaften der Verbände und andere Meisterschaften, mit Freiplätzen, die durch den DSB bzw. die DSJ bzw. den Ausrichter wahrgenommen werden können etc.
6. Deutsche Blitzmeisterschaften und Deutsche Blitzmeisterschaften der Frauen
Die Deutschen Blitzmeisterschaften und die Deutschen Blitzmeisterschaften der Frauen werden so ausgetragen, wie es die aktuellen Richtlinien vorsehen, also mit einer Qualifikation über die Landesmeisterschaften der Verbände, mit Vorqualifizierten etc.
7. Kongress / Hauptausschuss
Wie in der Präambel bereits erwähnt, muss der Kongress im ersten Halbjahr stattfinden. Idealerweise wird der Zeitplan so gewählt, dass die Delegierten an der Siegerehrung der Deutschen Meisterschaften und des Meisterturniers und am anschließenden Bankett teilnehmen können, d.h. der Kongress bzw. der Hauptausschuss finden am zweiten Wochenende des Events statt.
8. Meisterturnier der Männer
Die Finanzierung dieses Turniers (inklusive Unterbringung, Verpflegung, Preisgelder etc.) liegt in der Verantwortung der Wirtschaftsdienst GmbH. Der minimale Preisfonds sollte bei 10.000 Euro liegen.
9. Meisterturnier der Frauen
Die Finanzierung dieses Turniers (inklusive Unterbringung, Verpflegung, Preisgelder etc.) liegt in der Verantwortung der Wirtschaftsdienst GmbH. Der minimale Preisfonds sollte bei 5.000 Euro liegen.
10. Weitere Turniere
Die Ausrichtung dieser Turniere liegt in der alleinigen Verantwortung des Ausrichters.
Aufgrund des in der Präambel genannten Stichtages kann dieses Event erstmals 2019 stattfinden, aber nur dann, wenn die Vergabe bis zum 1.1.2018 erfolgt ist. Ich möchte deswegen alle potentiellen Ausrichter bitten, sich zeitnah beim Bundesturnierdirektor Ralph Alt zu melden. Ich würde es sehr begrüßen, wenn dieser Beschluss des Hauptausschusses auch mit Leben erfüllt werden kann.
Ullrich Krause
Präsident des Deutschen Schachbundes
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 22464