17. August 2018
Mit der Auflösung des Monats Juli ist die siebte von insgesamt zwölf Runden unseres Quizzes zum Lasker-Jahr beendet. Trotz des fünftheißesten Julimonats in der Geschichte der Wetteraufzeichnungen mit Temperaturen von bis zu 38 Grad, warfen sich auch die Quizteilnehmer mächtig ins Zeug und brüteten über den Fragen unseres Historie-Experten Dr. Michael Negele.
Bei der Auswertung der Antworten legten wir wieder wie gewohnt strenge Maßstäbe an. Dabei konnte Stephen Gorman aus Delmenhorst als Einziger die volle Punktzahl erreichen. Herzlichen Glückwunsch! Den von uns ausgelobten Buchpreis, das Werk von Arno Nickel über Julius Mendheim (~1781-1836), hätte er sich schon fast selbst gekauft. Glücklicherweise kamen wir ihm mit der Gewinnmitteilung zuvor.
Nachfolgend die richtigen Antworten auf unsere Fragen und die maximal möglichen Punkte.
Frage | Antwort | Punkte |
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1. Am 11. Juli 1923 gewann Emanuel Lasker im Turnier in Mährisch-Ostrau eine für ihn besonders wichtige Partie, die sozusagen seine Antwort an die "Hypermodernen" darstellte. Wer war sein Gegner (Name und Lebensdaten)? | Richard Réti (* 28. Mai 1889 in Pezinok nahe Pressburg; † 6. Juni 1929 in Prag) | 1 |
2. Auf dem Turnierbild fehlen zwei der 14 Teilnehmer - welche Meister sind dies? | Savielly Tartakower und Akiba Rubinstein | 2 |
3. Wann und wo hatte sich Lasker kritisch mit den Hypermodernen auseinandergesetzt und wie hatte sein Gegner darauf reagiert? | In seiner Schachspalte im Amsterdamer Telegraaf hatte sich Lasker bei seiner Kommentierung des Karlsbader Turniers 1923, bei dem er vor Ort war, kritisch über die "neuen Ideen" Rétis geäußert. Réti forderte daraufhin den Niederländischen Schachbund auf, einen Wettkampf zwischen ihm und Lasker zu organisieren. | 2 |
4. Wann, wo und wie hatte sich Lasker zum ersten Mal mit diesem damals noch recht schwachen "Meisteranwärter" gemessen? Welchen Mißerfolg hatte sein Gegner ein halbes Jahr zuvor verkraften müssen? | Am 19. Dezember 1908 spielte Lasker in Wien drei ernste Partien mit Uhr gegen Krejcik, Meitner und Réti. Richard Réti unterlag mit Weiss in 15 Zügen. Réti war im Frühjahr 1908 bei Wiener Turnier abgeschlagen Letzter geworden mit 1,5 aus 19 (drei Remis). |
2 |
5. Wo hat dieser Meister ein durchaus umstrittenes Urteil über Laskers Schachstil gefällt, was ist/sind die Kernaussage/n dieser Darstellung? | In seinem 1930 posthum erschienenen "Die Meister des Schachbretts" schreibt Réti: Das wesentlichst Neue, das Lasker dem Schach brachte (...) ist das psychologische Spiel. und schließlich "Es bleibt nur eine Antwort, die nur bei oberflächlicher Betrachtung paradox klingt: Lasker spielt oft absichtlich schlecht." |
2 |
Richard Reti samt Geburts- und Sterbedatum hatten alle Teilnehmer richtig. Da unser Experte Michael Negele aber auch Geburts- und Sterbeort "verlangt" hatte, mußten wir pingelig sein und bei vier Teilnehmern Zehntelpunkte abziehen.
Nicht jeder nannte auch die Vornamen der beiden Gesuchten, doch angesichts der Prominenz der Beiden drückten wir hier ein Auge zu. Ein Teilnehmer "vergaß" allerdings Rubinstein komplett, wofür wir natürlich einen Punkt abziehen mußten.
Richtig knackig wurde es bei den restlichen Fragen. Hier konnten selbst die Experten straucheln und komplett danebenliegen.
Glatteisgefahr trotz Hitze. Die Schachspalte im Amsterdamer Telegraaf als "Urquelle" bekam nicht jeder heraus. Ein Teilnehmer nannte eine spätere Quelle, vermutete aber gleich, das eine Antwort von ihm falsch sein muß, da die Jahreszahlen nicht zueinander paßten. Wie recht er hatte.
Ein Teilnehmer lag komplett daneben und nannte uns andere Ereignisse im Leben Reti's. Ein Zweiter verschwieg uns das Jahr der beiden von ihm richtig genannten Ereignisse. Und ein Dritter (er bekam die volle Punktzahl) fand sogar eine Quelle von 1908/09, wo "von Uhren nicht die Rede ist". Steht die gängige Version eines Uhrensimultans damit auf wackligen Füßen?!
Unser Fragenexperte Michael Negele hatte das 1930 posthum erschienene Buch "Die Meister des Schachbretts" als Antwort auf das "Wo" auserkoren. In einigen Antworten wurden aber auch frühere Veröffentlichungen genannt. So erschien die Aussage von Reti über Lasker "er spielt absichtlich schlecht" bereits 1924 im Leipziger Tageblatt. Am ausführlichsten war bei der Lösungsfindung ein ehemaliger Monatsgewinner unseres Quizzes. Wolfgang Dröser nannte noch einige weitere Meinungen von Reti über Lasker - von 1917 bis 1931.
Wir freuen uns über die rege Beteiligung und bedanken uns bei Dr. Michael Negele für die interessanten Fragen!
Bis zum 31. August können Sie Ihr Wissen noch an den Fragen aus dem August-Quiz erproben. Mit der Teilnahme - unabhängig von der (richtigen) Beantwortung unserer Fragen - nehmen Sie automatisch an der Verlosung des ersten Bandes der Lasker-Trilogie teil. Voraussetzung dafür ist mindestens die Teilnahme an sieben Monatswettbewerben!
Darüberhinaus bekommt der Teilnehmer, der bis zum Jahresende die meisten Punkte gesammelt hat, ebenso diesen Lasker-Band.
Damit insbesondere unsere regelmäßigen Quizzer einen Eindruck davon bekommen, ob sie denn eine Chance in diesen beiden Kategorien haben, gewähren wir Ihnen einen kleinen Einblick in die Gesamtwertung.
Wer jetzt denkt, wir hauen hier so einfach alle Zahlen und besonders Namen heraus, der hat sich natürlich geirrt. Wir wollen unsere Teilnehmer bis zum Jahresende durchaus noch ein bißchen schmoren lassen! Deshalb hier nur die ersten 10 Plätze ohne namentliche Nennung:
Platz | Name | Punkte | Teilnahmen |
---|---|---|---|
1. | ??? | 43,77 | 6 |
2. | ??? | 39,57 | 6 |
3. | ??? | 30,67 | 4 |
4. | ??? | 28,60 | 3 |
5. | ??? | 22,93 | 7 |
6. | ??? | 16,34 | 2 |
7. | ??? | 15,30 | 3 |
8. | ??? | 14,10 | 4 |
9. | ??? | 12,00 | 1 |
10. | ??? | 11,67 | 1 |
Frank Hoppe
// Archiv: DSB-Nachrichten - Laskerjahr // ID 22592