24. März 2014
Die Deutsche Schachjugend (DSJ) hat Nägel mit Köpfen gemacht. Vor einigen Tagen ging ihr Portal zur Vereinssuche online. Nur mit Eingabe von Ort oder Postleitzahl kann jeder einen Schachverein in seiner näheren Umgebung finden. Oder eben an dem Ort, den er oder sie demnächst besuchen möchte.
Mit Stand vom 27. Februar gab es in Deutschland 2.580 Schachvereine, die über ihren Landesverband Mitglied im Deutschen Schachbund sind. Aber noch nicht alle diese Vereine lassen sich in der Datenbank finden. Aber immerhin schon für etwa 65 Prozent sind die Adressen der Spiellokale hinterlegt bzw. sind in der Mitgliederdatenbank MIVIS gespeichert.
Damit auch die fehlenden 35 Prozent der Vereine über das Portal abrufbar sind, müssen die DV-Referenten der Landesverbände in MIVIS die Spielorte einpflegen. Allerdings ist der Erfassungsstand von Landesverband zu Landesverband sehr unterschiedlich. Die Vereine Niedersachsens, Mecklenburg-Vorpommerns, Sachsens und Thüringens sind bereits zu 100 Prozent zu finden. Dafür fehlen Landesverbände wie Bayern, Brandenburg, Bremen und Rheinland-Pfalz komplett.
Landesverband | Vereine | mit Spielort |
---|---|---|
Baden | 179 | 10 |
Bayern | 429 | 0 |
Berlin | 52 | 5 |
Brandenburg | 62 | 0 |
Bremen | 18 | 0 |
Hamburg | 41 | 21 |
Hessen | 210 | 179 |
Niedersachsen | 177 | 177 |
Nordrhein-Westfalen | 463 | 437 |
Mecklenburg-Vorpommern | 40 | 40 |
Rheinland-Pfalz | 150 | 0 |
Saarland | 137 | 1 |
Sachsen | 127 | 127 |
Sachsen-Anhalt | 87 | 59 |
Schleswig-Holstein | 61 | 1 |
Thüringen | 77 | 77 |
Württemberg | 270 | 223 |
Stand vom 02.03.2014
Die Idee einer Vereinsdatenbank ist schon ein paar Jahre alt. Bereits etwa 2005 bis 2006 arbeiteten ich und Holger Kubiak an so einem Portal beim DSB. Wir nutzten dazu die EloBase-Datenbank und die Kontaktadressen der Vereine. Anhand von Geodaten wurde die Vereinssuche mit Hilfe der Postleitzahlen der Kontaktadressen umgesetzt. Für Großstädte wie Berlin oder Hamburg lagen allerdings nur sehr wenige Geokoordinaten für die Postleitzahlen vor, wodurch eine vernünftige Suche kaum möglich war. Ich denke, das jetzt ein paar Jahre später die Datenlage deutlich besser ist, auf die die DSJ aufbaut.
Das Projekt damals kam übrigens 2007 zum Erliegen, teils aus Zeitmangel, teils weil der damalige Breitenschachreferent des DSB, Ralf Schreiber, etwas Ähnliches plante. Drei Jahre später wurde zwar der Staub noch einmal durch einen interessierten Programmierer weggeblasen, doch dessen Euphorie war schnell vorbei. Erst Falco Nogatz brachte wieder einige Jahre später frischen Wind in das Projekt Vereinsdatenbank, diesmal bei der DSJ. Und nun ist sie endlich online!
vereine.deutsche-schachjugend.de
Frank Hoppe
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9621