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Kommentare

Kommentar von Heiko Schlierf |

Vielen Dank für diese sehr informative und ausführliche Stellungnahme.
Sowohl als regelmäßiger Teilnehmer der DSAM und Kassenwart meines Vereins kann ich Ihre Argumente sehr gut nachvollziehen.

Kommentar von Oliver Scharf |

Auf dem letzten Osterkongress (Jahreshauptversammlung) in Schleswig-Holstein stellte ich einen Antrag für eine Aufwandsentschädigung für Vorstandsmitglieder. Die Mitglieder des Vorstandes sollten (je nach Aufgabe) pauschal zwischen 10,00 und 60,00 Euro pro Monat erhalten. Mit diesem Antrag bin ich desaströs Baden gegangen. Die Kommentare reichten - teilweise mit ziemlicher Schärfe vorgetragen - von Geldverschwendung bis hin zu "Das müsst Ihr ehrenamtlich machen". Das Handeln für den eigenen, kleinen Schachverein mag man noch in die Schublade 100% ehrenamtlich packen können. Aber die (häufig verzweifelt gesuchten) Mitglieder, die sich über den eigenen Tellerrand hinaus einbringen, verdienen meiner Auffassung nach schon eine Kompensation. Da allerdings das Meinungsbild dieser Jahreshauptversammlung zeigte, dass ehrenamtliches Handeln eben ehrenamtlich zu leisten ist, dann kann es an der straffen Verfolgung des im Raume stehenden Falls in Schachdeutschland wohl kaum zwei Meinungen geben.

Kommentar von Hans-Peter Abel |

GEPLANTE TERMINKOLLISION ?
Der Termin für die Offene Hessische Seniorenmeisterschaft in Bad Soden-Allendorf ist seit längerer Zeit für den Zeitraum 18.5. bis 26.5. 2019 festgelegt.

Warum nimmt man nun den Seniorenschachspielern die Möglichkeit sowohl in Bad Soden-Allendorf als auch in Magdeburg bei der Deutschen Seniorenmeisterschaft (25.5. bis 1.6.2019) teilzunehmen ?

Antwort von Deutscher Schachbund

Guten Abend Herr Abel,

da haben Sie etwas falsch verstanden: Wenn die DSEM in Magdeburg stattfinden sollte, dann vor dem Gipfel und nicht parallel dazu. Anders gesagt: Der Termin um den 1.Mai herum wird nach Möglichkeit beibehalten, und zwar exakt aus dem von Ihnen benannten Grund.

Kommentar von Kristine Pews |

Mich würde interessieren, warum der DSB nicht die vorhandenen Verträge mit den H-Hotels übernommen hat. Wenn das mit den 5,00 Euro pro Übernachtung stimmt, wäre das doch eine gute Einnahmequelle gewesen.
Warum so viele Vermutungen in dieser Stellungnahme, wie die z.B., der Zweifel, dass Dr. Jordan nicht zu einer Aufklärung des Sachverhaltes bereit sei? Ich denke, da blocken sie ganz schön. Sie wollen der Gute sein und Dr. Jordan ist der Böse.
Warum sah sich der DSB die von Dr. Jordan abgeschlossenen Verträge nie an? Er war doch angeblich Beauftragter des DSB? Wo es doch die Aufgabe des Präsidium des DSB ist, Schaden abzuwenden!
Dr. Jordan begann einen sehr großen Fehler, auch für mich enttäuschend. Aber, Herr Krause, machen Sie doch einmal eine Habensseite mit zwei Spalten. In der einen ihre Taten für den DSB und in der anderen die von Dr. Jordan.

Antwort von Deutscher Schachbund

Guten Abend Frau Pews,

zu Ihren Fragen:

Es sollten einige Änderungen an den Verträgen mit den H-Hotels vorgenommen werden (freie Zimmer für das Orga-Team anstelle der Nebenabrede, Verzehrgutscheine und Hotelgutscheine abschaffen).

Die Zweifel rühren daher, dass das Präsidium mehrfach vollständige Auskunft von Dr. Jordan verlangt hat, diese aber bisher nicht erhalten hat.

Die Hotelverträge wurden an die DSB-Geschäftsstelle übermittelt, aber eben ohne die Nebenabreden.

Zum letzten Absatz Ihres Kommentars zitieren wir noch einmal aus unserem Text: "Jedenfalls rechtfertigt der möglicherweise überdurchschnittliche Einsatz es nicht, an den Gremien und Funktionsträgern des DSB vorbei Fakten zu schaffen."

Kommentar von Jörg |

Die Trennung von Jordan war die einzig richtige Konsequenz. Hier hat der DSB absolut richtig gehandelt.
Insgesamt scheint mir aber auch der DSB eine nicht immer optimale Figur abgegeben zu haben. So große Turnierreihen (bzw. die dazugehörigen Verträge) hätten vorher schon mal unabhängig geprüft werden können. Dann hat der DSB es nicht geschafft, die H-Hotels als Austragungsorte für die DSAM zu halten. Das wäre wichtig gewesen. Mag sein, dass Jordan hier auf die H-Hotels eingewirkt hat, dennoch sollte sich der DSB mal fragen, inwieweit da auch Versäumnisse beim DSB selbst liegen.
Die unzureichende Informationspolitik des DSB war schlecht; zumindest diesbezüglich ist der DSB ja durchaus selbstkritisch. Ob der DSB für die Zukunft gelernt hat, wage ich aber mal zu bezweifeln.
Die Anmeldezahlen zum ersten Turnier in Koblenz sind momentan zwar noch nicht ganz an den Anmeldezahlen zum DSAM-Auftaktturnier im letzten Jahr (Niedernhausen) dran, aber in Anbetracht dessen, dass es alles neu ist und ja bis zum Start noch etwas Zeit ist, siehts doch ganz gut aus. Der neuen Reihe wird von vielen Schachfreuden eine Chance gegeben. Ich hoffe auf eine tolle neue DSAM.

Kommentar von Rolf Bachmann |

Als aktivem Schachspieler, Funktionär (im SBNRW), häufigem Teilnehmer an SEM, zuletzt in Büsum, und pensioniertem Richter sind für mich hier Fragen offen und folgendes zu klären: Welchen Inhalt haben die nach einstimmiger Vergabe durch die -m.E. zuständige- Kommission geschlossenen Verträge a) mit dem Verein, b) mit dem Hotel ? Nach dem -m.E. zu Recht beanstandeten- Vorangegangenem bestand m.E, Anlass, zunächst die Vertragstexte zu prüfen und sich Nichtvorhandensein von Nebenabsprachen versichern zu lassen. Ergaben sich keine finanziellen Vorteile für Herrn Dr.Jordan oder sonstwen,, dann lagen die Voraussetzungen des $ 40 Abs.2 m.E. nicht vor.

Kommentar von Volker Dreis |

Ich kann diesen Artikel nur begrüßen; er war längst überfällig. Vertrauen entsteht nicht zuletzt durch Transparenz. Der DSB als Sportorganisation kann Nebenabsprachen nicht dulden; dies könnte ich als Vereinsvorsitzender auch nicht. Die DSAM ist ein großartiges Turnier und muß beibehalten werden. Insofern gebührt auch Herrn Dr. Jordan Dank. Leider ist der Glanz des Geldes zu hell um bei manchem ignoriert zu werden. In der Tat muß man für die Zukunft überlegen, ob ehrenamtlich ab einem gewissen Zeitaufwand nicht auch mit einer Unkostenpauschale bezahlt werden sollte. Ich wünsche der DSAM für die Zukunft alles Gute.

Kommentar von Thomas W.Falk |

In Anbetracht der Bedeutung und Folgen des Konflikts sollte erwogen werden, eine Mediation durchzuführen.

Kommentar von Norbert Hartge |

Der Nebel lichtet sich und es kommen die Umrisse eines möglichen Schurkenstücks zum Vorschein. Die Offenheit steht dem DSB gut, weil das Getuschel immer lauter wurde. Jedes einfache Mitglied meinte etwas zu wissen oder gehört zu haben. Am Ende ist es wie bei der „Stillen Post“. Ist Dr. Dirk Jordan also nun der Böse, der an den Pranger gehört? Diese existenzielle Frage sollte keineswegs der DSB-Vorstand selber unter Mithilfe einer beauftragten Anwaltskanzlei aufzuklären versuchen. Die detaillierte Sachvershaltsdarstellung (mit den Sach- und Personalbeweisangeboten) zur causa „DSAM-kick-backs“ fällt vielmehr in die Zuständigkeit der Staatsanwaltschaft Berlin oder Dresden. Ob Betrug/Untreue oder Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr vorliegen, kann nur von der Justiz beantwortet werden. Dass die H-Hotels als Turnierorte nicht mehr zur Verfügung stehen, ist eine gute Fügung, weil die verantwortlichen Manager wegen § 299 Abs. 2 StGB auch ins Visier der Justiz geraten könnten. Sollten sich die zivil- oder strafrechtlichen Vorwürfe als unbegründet erweisen, gehörte Dr. Jordan vollumfänglich rehabilitiert. Sollte er verurteilt werden, hätte er im DSB nichts mehr verloren. Über ein etwaiges Kontrollverschulden der jeweils zuständigen DSB-Verantwortlichen müsste danach gesprochen werden. Jetzt besteht aber zu Recht und akuter Handlungsbedarf!

Kommentar von Frank Hofmeister |

Auch ich möchte für die ausführliche und nachvollziehbare Information zu den „Nebenabreden“ Dank sagen.
Sicherlich kommt diese recht spät, es ist aber nachvollziehbar und auch löblich, dass der Vorstand des DSB Herrn Dr. Jordan auf Grund seiner unstrittigen Verdienste um den DSAM-Cup Gelegenheit zur Aufklärung und Wiederherstellung des Vertrauens geben wollte.
Diese ausgestreckte Hand hat Herr Dr. Jordan offensichtlich nicht ergreifen wollen.

Um was geht es hier (Herr Hartge hat es schon sehr gut auf den Punkt gebracht):
Es hat ein für den DSB tätiger Funktionsträger (oder mehrere) mutmaßlich seine „Machtposition“ missbräuchlich zum eigenen Vorteil oder zum Vorteil Dritter ausgenutzt und Zuwendungen für den Abschluss von Verträgen entgegen genommen. Dies geschah ohne Wissen des Vorstandes und zum Schaden des DSB bzw. der Teilnehmer der DSAM (die diese Zahlungen finanzieren mussten).
Wir haben es hier also offensichtlich mit Korruption zu tun, einer Straftat, wie auch immer diese verkauft wird.
Und alle, die derartige kriminelle Machenschaften unterstützen oder wissentlich dulden, machen sich mit strafbar.
Der Vorstand des DSB verhält sich hier also vollkommen korrekt, wenn er Herrn Dr. Jordan der Funktion enthebt und weiteren Verträgen (z.B. zur SEM) mit ihm als Person oder geschäftsführendem Funktionsträger, widerspricht. Anderenfalls würde sich der DSB der Mittäterschaft strafbar machen.
Gleichermaßen könnten aus meiner Sicht alle in geschäftlichen Beziehungen mit Dr. Jordan stehende Personen und Organisationen (z.B. Schachfestival Dresden) in den Verdacht der Mittäterschaft geraten.

Kommentar von Achim Nowack |

An das Präsidium des Deutschen Schachbundes

Sehr geehrter Herr Krause, sehr geehrter Herr Deventer und sehr geehrter Herr Dr. Fenner,

ich hatte mich kurz nach dem Bekanntwerden des Rauswurfes von Dr. Dirk Jordan für diesen stark gemacht und versucht so viele Mitstreiter wie möglich zum Mitmachen zu bewegen. Der Grund war, dass die Arbeit unseres Turnierleiters unvergleichlich gut war. Auch die Geschäftsstelle des DSB war über Frau Nitsche für die Schachspieler immer tätig, wie auch das Team der Turnierleitung. Das ist nun leider Schnee von gestern. Das Präsidium hat jetzt sein Schweigen gebrochen und die Sach- und Rechtslage in nachvollziehbarer Klarheit dargelegt.
Hat es das wirklich?
Das rechtliche Verhältnis zwischen dem DSB und Dr. Dirk Jordan soll sich nach der gesetzlichen Regelung des Auftrages richten. Daraus ergibt sich, dass es keinen Vertrag zwischen den eben Genannten gibt.
Der DSB macht nun geltend, Dr. Dirk Jordan habe alles herauszugeben, was er durch seine „Nebenabreden“ mit der Hotelkette oder den einzelnen Hotels erlangt hat.
Entstanden ist das DSAM-Turnier aus dem Ramada-Turnier, das von Dr. Dirk Jordan gegründet wurde. Wenn bereits damals mit den Hotels vereinbart wurde, dass Dr. Dirk Jordan eigene Vergütungsansprüche gegen das jeweilige Hotel geltend machen kann, ist der DSB „draußen vor“.
Im übrigen kann ein Hotel selbstverständlich honorieren, dass es jemanden gibt, der die Kapazität des Hotel regelmäßig überschreitet.
Ich will das jetzt nicht weiter vertiefen, da mir über die vorgenannten Dinge nichts bekannt ist.
Allerdings kommen wir um eine Bewertung der Vorgänge bei dem Seniorenturnier in Bergedorf nicht herum.

Hier wird es richtig lustig:
Wie der Präsident des Deutschen Schachbundes in seiner Erklärung jetzt mitteilt, hat das Hotel dem DSB Euro 12.000,00 gezahlt. Ein Hotel ist ein Gewerbebetrieb, dem nichts ferner liegt als Geschenke zu verteilen. Das bedeutet, das Hotel hat aus seiner Sicht in der Erfüllung einer Forderung gehandelt. Eine Geschäftsgrundlage hierfür vermag ich nicht zu erkennen. Eine vertragliche Bindung gibt es nicht. Das Hotel war demnach aus keinem rechtlichen Gesichtspunkt verpflichtet, dem DSB etwas zu bezahlen. Eine korrekte Regelung hätte so aussehen müssen, das sich der DSB die Forderung Dr. Dirk Jordans gegen das Hotel aus der „Nebenabrede“ hätte abtreten lassen müssen. Nun ist der zugrundeliegende Vertrag Dr. Dirk Jordans und dem Hotel in Bergedorf aus der Sicht des Präsidiums des DSB rechtswidrig. Ein Mitglied des Präsidiums hat mir einmal per Email mitgeteilt, Dr. Dirk Jordan hätte sich durch sein Verhalten einer Unterschlagung schuldig gemacht. Wenn es so wäre (ist es nicht), würde der § 259 StGB im Hintergrund aufleuchten. Der Hehlerei macht sich schuldig, wer eine rechtswidrig erworbene Sache entgegennimmt und absetzt. Der DSB hat das empfangene Geld an die Hotelgäste weitergegeben. Paßt alles.
Aber Scherz beiseite. Der DSB hat jedenfalls auf Geld zugegriffen, das aus seiner Sicht rechtswidrig erworben war. Anschließend hat er dieses Geld den Schachsenioren im Hotel übereignet. Eine Anspruchsgrundlage der Senioren gegen wen auch immer auf irgendwelche Erstattungen ist nicht ersichtlich. Diese haben aus der Ausschreibung gewußt, was die Übernachtung kostet. Die Leistung des Hotels haben sie in Anspruch genommen und bezahlt. Diese Vertragsverhältnisse sind demnach erloschen. Es mag ja sein, dass die 12.000,00 Euro umgerechnet 12 % der Übernachtungskosten ausmacht. Hier handelt es sich aber nur um eine Berechnung, diese erzeugt aber keinen Zahlungsanspruch der Beteiligten. Das bedeutet, dass der DSB dieses Geld den im Hotel untergebrachten Schachsenioren geschenkt hat. In der Satzung des DSB habe ich keine Regelung gefunden, die es dem DSB erlaubt, im Namen seiner Mitglieder Geschenke zu verteilen.

Wenn der DSB aber den aus einem aus seiner Sicht rechtswidrigen Vertrag stammenden Vorteil für sich in Anspruch nimmt und an Dritte verteilt, hat er diesen Vertrag genehmigt.

Diese Genehmigung erfaßt auch alle vorlaufenden Verträge, die Dr. Dirk Jordan mit den Hotels geschlossen hat.

Der DSB kann also von Dr. Dirk Jordan nichts verlangen.

Mit freundlichen Grüßen
Achim Nowack
SK Kaltenkirchen (Schleswig/Holstein)

Kommentar von Henning Geibel |

Der Vorschlag von Schachfreund Thomas Falk (siehe oben), zur Schlichtung des Konflikts zwischen dem DSB und Dr. Dirk Jordan einen Mediator einzusetzen, gefällt mir außerordentlich gut. Ein Mediator (=Vermittler) hätte die Chance, den Streitigkeiten mit einem Vergleichsvorschlag ein schnelles Ende zu bereiten und damit ein u.U. jahrelanges Gerichtsverfahren zu vermeiden.
Streitgegenstand sind einerseits die berechtigten Ansprüche des DSB gegenüber Dirk Jordan (bzw. seinem Verein) auf Herausgabe der Geldbeträge, die er im Laufe der Zeit aus den umstrittenen Nebenabreden mit den Hotels erzielt hat, und andererseits Ansprüche, die Dirk Jordan gegen den DSB geltend machen kann auf Ersatz aller Aufwendungen, die er im Rahmen seiner Tätigkeit als Beauftragter für die DSAM hatte. Hierzu gehören m.E. auch Aufwendungen an Arbeitskraft und Arbeitszeit.
Der DSB muss sich m.E. von der Auffassung lösen, dass all das unentgeltlich im Rahmen ehrenamtlicher Tätigkeit geleistet werden konnte. Dies mag zu Beginn des Auftragsverhältnisses im Jahre 2001 noch so gewesen sein, als die Turnierserie mit kleinen Teilnehmerzahlen begann. Im Laufe der Jahre ist der für die Vorbereitung und Durchführung der einzelnen DSAM-Veranstaltungen erforderliche Aufwand jedoch ganz erheblich gewachsen und hat damit nach meiner Überzeugung den Rahmen ehrenamtlicher Tätigkeit weit gesprengt.

Kommentar von Klaus Briesemeister |

Den Vorschlag von Thomas W.Falk wie auch die Anmerkungen von Henning Geibel bezüglich des Einsatzes eines Mediators kann ich nur begrüßen.
Nur so kann dieser gordische/juristische Knoten vielleicht doch noch in einem gütlichen Verfahren gelöst werden.

Das hat eine Menge Vorteile:
1. Die streitenden Parteien könnten alle ihr Gesicht wahren.
2. Beide Parteien können bei einer Einigung unnötige Gerichtskosten sparen.
3. Den Senioren bleiben viele erfahrende Helfer erhalten, denn wenn die Streitereien so weitergehen, dann
sehe ich darin eine große Gefahr, dass auch Leute das Handtuch werfen, die so gut wie nichts mit
dem Streitfall zu tun hatten, die sich aber Angriffen wegen angeblicher "Mitschuld" ständig verteidigen müssen.
4. In einem Aufwasch könnte auch gleich ein zeitgemäßes System der Honorierung von ehrenamtlichen Kräften
geregelt werden.
5. Viele Leute mit jahrelanger Erfahrung in Turnierorganisation bleiben den Senioren erhalten.

Die rein juristische Aufarbeitung mag ja zunächst gedanklich sehr schnell aufkommen - aber in der Realitität bleiben danach nur Scherben, Ärger, Turnierausfälle, finanzielle Verluste und jahrelanger Frust.

Mir scheint der Preis zu hoch zu sein.
Eine gütliche Einigung verlangen wir ja auch von unseren Politikern, und hier geht es um schnelle Regelung.
Die jetzigen Senioren möchten einfach nur spielen - solange das Leben noch mit Ihnen spielt.

Ich schlage den Schachfreund Henning Geibel als Mediatior vor.

Er hat sich durch viele Mails und Gespräche bemüht, die Wogen zu glätten.

Kommentar von Achim Nowack |

Die beiden letzten Kommentare, die den Vorschlag von Herrn Falk aufgreifen und in denen eine Erledigung durch einen Mediator angeregt wird, sprechen eine Lösung an, die für alle die beste sein kann. Ich bin zwar ein ziemlicher Streithammel, in diesem Fall bin ich aber auch der Auffassung, dass das Kriegsbeil im Interesse aller Beteiligter begraben werden sollte.

Und dann mache ich auch gleich einen Vorschlag, der hier auch schon aufgetaucht war: Das DSAM Turnier wird ab 2019 so fortgeführt, wie es in den letzten Jahren gehandhabt wurde. Dem Turnierleiter Dr. Dirk Jordan wird es vom DSB gestattet, sich von den Hotels pro Buchung einen Betrag von im Moment 5,00 Euro auszahlen zu lassen. Ihm wird gestattet, bei Änderungen der Wirtschaftslage diesen Betrag den Erfordernissen vertraglich anzugleichen. Er wird den DSB über derartige Änderungen informieren. Dies wird in einem kurzen Vertrag festgeschrieben. Dr. Dirk Jordan ist mit seinem Team Organisator und Durchführender des Turniers. Frau Nitsche wird wieder eingestellt. Jede Partei trägt die eigenen Kosten einschließlich der Anwaltskosten selbst.

Darauf hinweisen möchte ich noch, dass der DSB bei Einnahmen von Dritten außerhalb der Schachwelt wie den Hotels immer aufpassen muss, dass das Gemeinnützigkeitsmerkmal nicht in Gefahr gerät.

Des weiteren bin ich auch der Auffassung, dass Henning Geibel der geeignete Mediator sein wird.

Kommentar von Lothar Karwatt |

Oh weh! Am 30.07. postete ich (auf der Chessbase-Homepage) noch sinngemäß: "Größerer Schaden vermieden, keiner hat Geld verloren, Eigenmächtigkeit aufgedeckt, vertragt Euch wieder!" Dieses neue Statement gibt der Sache aber ein anderes Gesicht, denn offenbar wurde nur in Hamburg im Juli eine "Fide-artige-Selbstbedienung" des Dr. Jordan verhindert. Ein (vermutlich) sechsstelliger Betrag in den letzten 15 oder mehr Jahren? Ich bin zwar immer noch der Meinung, dass gute Schachturniere professionell organisiert werden müssen, wozu das "Konzept Ehrenamt" des DSB wohl nicht mehr zeitgemäß ist, aber der Mann kann doch nicht einfach in Eigenregie kommerziell tätig werden und das Geld an von ihm beherrschte Organisationen umleiten. Damit ist mindestens eine juristische Gemengelage entstanden. Neben der zivilrechtlichen Prüfung von Ansprüchen durch eine Anwaltskanzlei sollte das Präsidium auch die Staatsanwaltschaft einschalten, bevor es irgendein empörter Schachfreund von sich aus tut. Ich hoffe, dass die in der Führungsriege des DSB beheimateten hochrangigen Juristen das ebenso sehen (ein Teil der Taten ist u.U. verjährt?!). Ach ja: Die Gemeinnützigkeit der von Dr. J. beherrschten Vereine wäre in diesem Zusammenhang zu prüfen. Wenn ich das Statement richtig verstehe, sind diesen privatwirtschaftlich erzielte Provisionen zugeflossen. Damit könnte Einkommensteuerbarkeit vorliegen, die Provisionen unterliegen ggf. auch noch der Umsatzsteuer? Das sind dann Prüffälle für die Finanzbehörden!
Mit traurigen Grüßen
Lothar Karwatt

Kommentar von Rolf Bachmann |

Bei meinem Kommentar vom 23.10. bin ich wohl irrtümlich davon ausgegangen, dass die Verträge für 2019 schon abgeschlossen waren, sie sind aber jetzt wohl nicht mehr zu realisieren . Ich schließe mich den Schachfreunden Falk, Geibel und Briesemeister an, den Streit durch eine Mediation zu bereinigen. Vielleicht ist es am besten, Vergangenes auf sich beruhen zu lassen, in Zukunft klarer zwischen Verbands- und privaten Turnieren zu unterscheiden, von zuständigen Gremien des Schachbundes oder Schachverbands ausgeschriebene Turniere von beauftragten Funktionären durchführen zu lassen und dazu eine Regelung über eine angemessene Aufwandsentschädigung - durch den Auftraggeber, nicht auf dem Wege über Hotelpreise o. ä !- zu schaffen.

Kommentar von Conrad Schormann |

Achim Nowack schreibt:

"Entstanden ist das DSAM-Turnier aus dem Ramada-Turnier, das von Dr. Dirk Jordan gegründet wurde. Wenn bereits damals mit den Hotels vereinbart wurde, dass Dr. Dirk Jordan eigene Vergütungsansprüche gegen das jeweilige Hotel geltend machen kann, ist der DSB „draußen vor“."

Laut Wikipedia hat Jordan das Turnier 2001 anlässlich des 125-jährigen Bestehens des DSB gegründet. Schwer vorstellbar (aber möglich), dass der DSB bei einem Turnier zu seinen Ehren nicht mit im Boot saß?!

Kommentar von Achim Nowack |

Am 24.10.18 hatte ich einen offenen Brief an das Präsidium geschrieben. Nachdem ich das Interview des Präsidenten Krause auf der Chessbase-Seite verfolgt hatte, sehe ich mich gehalten, einige Punkte klarzustellen: Herr Krause spricht davon, dass Dr. Jordan vom DSB den Auftrag erhalten habe, das Ramada-Turnier zu gründen und durchzuführen. Nach meinen jetzigen Informationen gibt es diesen Auftrag nicht. Voraussetzung des Auftrags ist ein Vertrag zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Dieser Vertrag existiert nicht. Für die Annahme einer analogen Anwendung der Auftragsregeln findet sich in der Stellungnahme des Präsidiums nichts.
Nach meiner Auffassung hat das Präsidium den Vertrag Dr. Jordans mit den jeweiligen Hotels genehmigt. Dieser Vertrag sieht vor, dass Dr. Jordan vom Hotel eine Vergütung seiner Tätigkeit erhält. Das bedeutet nicht nur, das Dr. Jordan gegen das jeweilige Hotel einen Zahlungsanspruch hat sondern auch, dass er das Geld behalten darf. Das Behaltendürfen erfaßt die Genehmigung durch das Präsidium natürlich auch, so dass selbst wenn man über eine analoge Anwendung der Auftragsregeln zu einem Herausgabeanspruch des Präsidiums gegen Dr. Jordan käme, der Präsident durch seine Vertragsgenehmigung auf diesen Anspruch verzichtet hat.
Ich darf noch daran erinnern, dass das Präsidium Geld seiner Mitglieder verschenkt hat.

Kommentar von Klaus Briesemeister |

Im Streit DSB/Dr. Jordan sieht so aus, als habe sich der DSB - aus welchen Gründen auch immer - mit der Absage in Radebeul zu weit aus dem Fenster gelehnt, bzw. will man zeigen wo die größere Macht residiert.

Alles vorbei an den Senioren, die nach meiner Meinung alle mit dem Spielort Radebeul hochzufrieden waren (da spielt es nämlich keine Rolle mehr, ob sie jetzt PRO oder CONTRA Dr. Jordan sind).

Hier einfach mal alles Strittige beiseite zu schieben und sich an ursprüngliche Planungen zu halten - das wäre ein Zeichen von Flexibilität und Größe.
Die Organisation in Radebeul war hervorragend, der Spielsaal ebenso, die Unterkunft ebenso - warum zum Teufel will man neben der Attraktion die auch Dresden zusätzlich zu bieten hatte auf so ein
ideales Ambiente nicht nur jetzt, sondern mit Verärgerung der Hotelleitung in Radebeul womöglich für immer verzichten?

Man will nun mal nicht mehr mit Dr. Jordan zu tun haben - meinetwegen - aber was hat der Veranstaltungsort damit zu tun?

Der DSB sollte sich doch noch einmal kurzfristig zusammentun - und seine Haltung überdenken - oder möchte man die Senioren gerne in inoffizielle Turniere außerhalb des DSB treiben ??

Mit Rechtsfragen und Vertragsfragen hat das nämlich jetzt alles nichts mehr zu tun, und Exempel zu statuieren erhält bestimmt keine attraktiven Turnierorte.

Mein Appell geht ebenfalls an das Präsidium des Deutschen Schachbundes.

Damit meine ich diese Bedeutung:
Appell (Kommunikation), das Ausdrücken eines Wunsches oder einer Aufforderung in der zwischenmenschlichen Kommunikation.

Genau die gilt es jetzt zwischen DSB und den Schachsenioren erheblich zu verbessern und dafür kann man auch mal über seinen Schatten springen.
Es geht nun nicht mehr um die "Bestrafung" eines Einzelnen, sondern um das Wohl der Senioren.

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