Tagung der Kommission Leistungssport: Kader 2014 nominiert

Frank Hoppe

Am 11. und 12. Januar 2014 tagte die Kommission Leistungssport (KL) in Berlin – erstmals mit dem neuen Bundestrainer Dorian Rogozenco. Wegen der erst kürzlich zu Ende gegangenen Jugendweltmeisterschaften in Al-Ain (Vereinigte Arabische Emirate) konnten die Bundeskader erst am vergangenen Wochenende nominiert werden. Nur noch 58 Spielerinnen und Spieler (2013 noch 61) wurden dafür berücksichtigt. Der A-Kader besteht derzeit allein aus unserer Spitzenspielerin Elisabeth Pähtz. Bei den Männern wurde Arkadij Naiditsch auf eigenen Wunsch nicht mehr berücksichtigt. Seine voraussichtliche Nominierung für die Schacholympiade in Tromsø bleibt davon unberührt.

Georg Meier und Daniel Fridman wechseln aufgrund ihrer aktuellen Elo-Zahl in den B-Kader. Neben Matthias Blübaum und Dennis Wagner, die schon in 2013 dem B-Kader angehörten, wurden dafür jetzt auch die beiden anderen „Schachprinzen“, Rasmus Svane und Alexander Donchenko, nominiert. Bei den Frauen musste die bisherige B-Kaderspielerin Elena Levushkina den „Prinzessinnen“ Filiz Osmanodja und Hanna Marie Klek weichen. Die Kriterien für die Aufnahme in den Frauen-C-Kader erfüllt aktuell nur noch die neu aufgenommene Sonja Maria Bluhm. Alle Kadereinstufungen können der anhängenden Tabelle entnommen werden.

Die KL hat beschlossen, mit Matthias Blübaum und Dennis Wagner, die in den nächsten Monaten das Abitur ablegen werden, ein „Schachjahr“ durchzuführen. Die beiden B-Kaderspieler sind bereit, zugunsten des in diesem Rahmen geplanten Maßnahmenbündels die Aufnahme eines Studiums um ein Jahr zu verschieben. Einzelheiten werden später vorgestellt. Das Schachjahr wird offiziell am 01.07.2014 beginnen.

Die KL analysierte eingehend das insgesamt enttäuschende Abschneiden der deutschen Starterinnen und Starter bei den Jugendweltmeisterschaften in Al-Ain und den Jugendeuropameisterschaften in Budva. Bei den Weltmeisterschaften war in beinahe allen Altersklassen zu beobachten, dass aufstrebende Schachföderationen wie Indien, China und Iran, in Europa auch die Türkei, dabei sind, zu den traditionellen Spitzenverbänden aus Russland und den anderen aus der ehemaligen Sowjetunion hervorgegangenen Ländern sowie aus den USA aufzuschließen, was uns leider nicht gelingt. Die Analyse soll gemeinsam mit den Leistungssportverantwortlichen der Landesverbände fortgesetzt werden, weil die Länder für die Talentfindung und Talentförderung zuständig sind. Die KL vertritt die Auffassung, dass gezielte Leistungssportförderung früher als bisher ansetzen muss. Als erste Maßnahme wurde beschlossen, die drei stärksten Spieler des Jahrgangs 2004, Vincent Keymer, Frederik Svane (der kleine Bruder von Rasmus) und Marco Dobrikov, in die Sonderförderung aufzunehmen. Die Gruppenförderung für die „Juniorprinzen“ hat sich als demgegenüber als nicht ausreichend erfolgreich erwiesen. Sie wird daher beendet. Die betroffenen Spieler verbleiben aber mit einer Ausnahme im DC-Kader.

Auch für das abgelaufene Jahr 2013 sollen wieder eine „Spielerin des Jahres“ und ein „Spieler des Jahres“ gekürt werden. Dazu hat die Kommission Vorschlagslisten erstellt. Die Onlineabstimmung soll zur Eindämmung von Manipulationsversuchen nur noch Mitgliedern der dem DSB angeschlossenen Vereine offenstehen. Bei der Anmeldung zur Abstimmung müssen Vor- und Zuname, E-Mail-Adresse sowie Verein angegeben werden. „Wegwerf-E-Mail-Adressen“ sind nicht zugelassen. Die Abstimmung wird in den nächsten Tagen auf der Homepage des DSB freigeschaltet.

Klaus Deventer, Referent für Leistungssport