Übergabe des Deutschen Schachpreises

Klaus Kordesch

Im Rahmen des Schulschachpatentlehrgangs wurde Kurt Lellinger, dem Gründer der deutschen Schulschachstiftung, in Anerkennung für seine Arbeit, die Gründung der Schachakademie Trier, die Ausbildungsoffensive zum Schulschachpatent und für allgemein herausragende Verdienste um die Förderung des Schachs - der deutsche Schachpreis verliehen.

Laudatio für Kurt Lellinger

Der zu Ehrende ist das personifizierte Schulschach in Deutschland. Er lebt für das Schulschach, er ist das Schulschach. Er spricht von der Dynamik und Methodik des Schulschachs und bringt damit zum Ausdruck, dass für ihn Schulschach ein eigenständiger Bereich mit eigener Bedeutung ist und nicht gleichzusetzen ist zum Beispiel mit dem Vereinsschach. Schach in all seinen positiven Elementen in die Bildungsarbeit der Schule einzubinden, in den Schulen dafür zu werben, dass diese das Bildungsgut Schach einsetzen und nutzen für die Ausbildung der Schüler ist sein Ziel.

Doch er spricht nicht nur davon, er setzt es auch um und engagiert sich. Zu Beginn in seiner Schule, er war Direktor an einem Schulzentrum in Trier, wo er Schach in die Schule integriert hat.

Danach in verschiedenen Funktionen in der Schachjugend Rheinland-Pfalz, deren jahrelanger Schulschachreferent er war.

Dann von 1992 bis 1998 als Schulschachreferent der Deutschen Schachjugend. Diese Funktion hätte er fast gar nicht bekommen, obgleich er Kandidat des Vorstandes war. Doch auf der vorgeschalteten Tagung der Schulschachreferenten gab es zwei Kandidaten und zum Entsetzen des Vorstandes stimmte er für den Gegenkandidaten. Mit einer Stimme Mehrheit setze er sich in der Stichwahl durch.

Klaus Kordesch

Doch der Verwirklichung seiner Ziele kam er ein großes Stück erst näher, als am Rande der Jubiläumsversammlung "25 Jahre Deutsche Schachjugend" in Halle an der Saale die Deutsche Schulschachstiftung gegründet wurde. Sie ist sein Kind, seine Idee und daher wurde er auch zum 1. Vorsitzenden gewählt, diesmal ganz ohne Gegenkandidaten und mit seiner eigenen Stimme. Das Amt des Vorsitzenden der Schulschachstiftung übt er nunmehr seit dem Jubiläumsjahr 1995 aus, also zehn Jahre.

Leider warf ihn Ende der neunziger Jahre eine Erkrankung zurück, so dass die Arbeit der Stiftung erst einmal etwas zur Ruhe kam. Doch in den letzten Jahren und gerade im neuen Jahrtausend startete er wieder voll durch und baute die Schulschachstiftung zu einer Serviceeinrichtung für das Schulschach in Deutschland aus. Mit einer Werbebroschüre, die an 50.000 Schulen verschickt wurde. Mit einer tollen Internetseite, auf der sich Schulen über Schulschach informieren können. Mit günstigen Verkaufsangeboten für die Schulen. Und mit der Entwicklung des Schulschachpatents, das Erfolgsprodukt des Schulschachs überhaupt. Mittlerweile sind bald 900 Schulschachpatente verliehen worden und die meisten Absolventen sind auch wirklich mit einer Schulschachgruppe aktiv vor Ort.

Klaus Kordesch

Die Deutsche Schachjugend hat daher 2004 unseren Schulschachmann mit der goldenen Ehrennadel der Deutschen Schachjugend gegehrt und wünscht ihm, dass er noch viele Jahre Schaffenskraft, tolle Ideen und Erfolge bei den anstehenden und offenen Projekten wie der wissenschaftlichen Studie mit der Uni Trier bei der zwei Grundschule untersucht werden, einbringt. An einer der beiden Grundschulen wird Schach unterrichtet und es sollen wissenschaftliche Aussagen zu den Auswirkungen des Schachs auf das Lernverhalten von Schülern getroffen werden.

Doch auch für all seine anderen Aktivitäten soll er genügend Zeit und Muße haben. So ist er Vereinsvorsitzender der SC Trier Süd, die schon so namenhafte Kaderspieler wie Georg Meier, Mitglied der Jugendnationalmannschaft für die Schacholympiade 2008 in Dresden, hervorgebracht hat. Sein neuestes Projekt ist eine Schachakademie in Trier, in der die Schachschüler der vielen Schulschachgruppen ein weiterführendes Training erhalten.

Lieber Herr Lellinger, wir danken Ihnen für Ihr außerordentliches Engagement!