19. August 2015
Seit dem 15. August läuft in Lüneburg das VMCG-Schachfestival, welches nach einem Beratungsunternehmen im niedersächsischen Buchholz benannt ist, dessen Mitarbeiter selbst am Turnier teilnehmen. Organisatoren des dritten Schachfestivals sind Jonathan Carlstedt und Martin Becker, die die VMCG (Motto: "von Schachspielern - für Schachspieler") seit letztem Jahr als Hauptsponsor im Boot haben. Und die VMCG macht es auch möglich, daß Mädchen und Frauen kostenlos am Turnier teilnehmen können. Entsprechend groß ist das Echo bei den Damen und gleich mehrere Nationalspielerinnen und Nachwuchstalente haben den Weg in die Stadt südöstlich von Hamburg gefunden. Allen voran Deutschlands Nummer eins, Elisabeth Pähtz, die im GM-Turnier mitspielt.
Für die 30-jährige Erfurterin läuft es allerdings bisher recht durchwachsen. Die männliche Konkurrenz ist nicht gewillt Geschenke zu machen. Nur der 42-jährige Ex-Berliner FIDE-Meister Christian Schramm vom SC Forchheim gönnte Pähtz bisher eine Punkteteilung.
In Führung liegt nicht einer der drei Großmeister Sergej Owsejewitsch, Michail Simanzew oder Miroslaw Grabraczyk, sondern der Internationale Meister Andreas Heimann. Von der Spielstärke her gebührt dem 23-Jährigen eigentlich längst der Großmeistertitel. Mit einem Score von 4 aus 5 sieht die Unternehmung GM-Norm auch nicht ganz so schlecht aus.
Im IM-Turnier spielt mit WGM Melanie Ohme eine weitere Nationalspielerin mit. Ihr ergeht es ähnlich wie Pähtz. Die Männer lassen sich nur schwer besiegen. Und wenn dann schon mal Männer dabei sind, die durchaus gern den vollen Punkt abgeben würden, muß stattdessen ein schnelles Remis eingestreut werden. Zum Beispiel um den Hausfrieden nicht zu gefährden, wie in Runde zwei gegen ihren Lebensgefährten Nikolas Lubbe. Für den 25-Jährigen war die "unvermeidbare" Punkteteilung der bisher einzige Makel auf seinem Punktekonto. Wahrscheinlich wird das keinen negativen Einfluß auf seinen weiteren Turnierverlauf haben. Im Moment führt zwar noch der indonesische GM Jha Sriram, doch das kann sich spätestens in Runde 8 am Sonnabend ändern, wenn beide aufeinander treffen.
Parallel zu den beiden Rundenturnieren läuft noch ein B-Open und am Nachmittag ein A-Open. Einige Teilnehmer vom Vormittag können einfach nicht genug vom Schach bekommen und setzen sich auch noch nachmittags an das Brett.
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Frank Hoppe
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 20123