5. August 2019
Nachdem die Anreise der deutschen Delegation bis auf kleinere Probleme bei den Wien-Fliegern geklappt hatte, fieberten unsere Starter dem Rundenbeginn entgegen. Vor der ersten Runde gab es das übliche Captains-Meeting mit allen Regularien für Spieler, Trainer und Eltern.
Als wichtigste Besonderheiten kann man die angewandten Anti-Cheating-Regeln, wie Verbot von Uhren und eigenen Stiften, sowie die Kontrolle jedes Spielers beim Verlassen(!) der Halle nennen. Ein wohlüberlegter Zeitpunkt. Was zum Anfang mit all den platzsuchenden Eltern, den motivsuchenden Fotografen und den selfie-schießenden Trainern noch undenkbar wäre, erweist sich hier in Bratislava beim Rausgehen als perfekter Moment. Dass die Kontrollen tatsächlich streng durchgeführt werden, können einige unserer Teilnehmer bezeugen. Gefunden wurde bisher noch nichts.
Als witzige Episode sei die Präsentation des vor 250 Jahren gebauten „Schachtürken“ erwähnt. Konstruiert wurde dieser von Wolfgang von Kempelen, der in Bratislava, dem damaligen Pressburg geboren wurde. Es handelt sich quasi um das Cheating Modell 1.0 im Schach. Hendrik Hoffmann formulierte es so: „Kleine Menschen mussten in die Maschine kriechen, damit die Maschine Menschen besiegt. Heutzutage verkriechen sich einige Menschen mit den kleinen Maschinen um andere Menschen zu besiegen.“
Ein Vertreter der Delegation muss im Spielsaal verweilen, ohne jedoch an die Bretter zu dürfen. Eine etwas absurde Regel, die allerdings bei Kommunikationsproblemen in der U8 bereits mehrfach hilfreich war. Diese Aufgabe lösen wir im Rotationsprinzip innerhalb des Trainerstabes.
Nachdem in Runde 1 noch 30 von 40 möglichen Punkten erlöst wurden, gab es in Runde 2 mit 20,5 aus 40 schon einen deutlichen Rückgang. Runde 3 mit 27,5 lässt das Pendel wieder nach oben ausschlagen. Nach drei Runden liegen noch drei Deutsche bei 100%. Es sind dies Jana Schneider, Johannes von Mettenheim und Hussain Besou. Während gleichzeitig kein Deutscher mehr ohne Zählbares zu Buche steht. Unter anderem konnte Timothy Radeke an seinem achten Geburtstag seinen ersten vollen Punkt vermelden.
Die Unterbringung im Hotel „Mercury Centrum“ wird von allen unisono als hervorragend bewertet. Dank Volunteer Emma hat sich die Shuttlebus-Thematik entspannt. Kurz: es läuft soweit reibungslos.
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Bernd Vökler
Bundesnachwuchstrainer
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