Berliner Meisterschaft 1938

An der Berliner Meisterschaft sind diesmal 70 Spieler beteiligt; eine Rekordzahl ! Es wird in zwei Gruppen gekämpft, und zwar 7 Runden nach Schweizer System. Mit Ausnahme von Rellstab und Sämisch, die verhindert sind, ist die gesamte Berliner Klasse am Start. Da nur die ersten Sechs jeder Gruppe am Endkampf teilnehmen, wird es ein heißes Ringen geben!

Quelle

  • Deutsche Schachblätter Nr.2, 15.Januar 1938, S.22

In der Einzelmeisterschaft wurden die beiden Vorgruppen beendet. Hier kämpften 36 bzw. 34 Spieler in 7 Runden nach dem Schweizer System um die Zulassungsberechtigung zum Endkampf. An der Spitze stehen in der einen Gruppe Brosow und Michel je 6, B. Koch und Wolf je 5½, Kunerth, Metz, Nowarra und Szczepaniak je 5, in der anderen Gruppe K. Richter 6, Schlage 5½, Adeler, Halosar, Landmann, Mross und Wilck je 5. Die Endkämpfe werden in der zweiten Märzhälfte beginnen.

Quelle

  • Deutsche Schachblätter Nr.6, 15.März 1938, S.94

Die Berliner Meisterschaft gewann K.Richter nach scharfem Kampfe mit B.Koch, Tabelle und Partien im nächsten Heft.

Quelle

  • Deutsche Schachblätter Nr.11, 1.Juni 1938, S.174
Pl. Spieler 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 Pkt.
1. Kurt Richter x ½ ½ 1 1 1 1 1 1 1 1 1 0 1 11,0
2. Berthold Koch ½ x ½ ½ 1 ½ 1 ½ 1 1 1 1 1 1 10,0
3. Paul Michel ½ ½ x ½ ½ ½ 0 1 1 ½ 1 1 1 1 9,0
4. Paul Mross 0 ½ ½ x ½ 0 1 0 1 1 1 1 1 1 8,5
5. A.Nowarra 0 0 ½ ½ x ½ 1 ½ 1 ½ 1 1 1 1 8,5
6. Ludwig Rellstab 0 1 ½ 1 ½ x 0 1 1 ½ 1 0 1 1 8,5
7. Metz 0 0 1 0 0 1 x 1 1 ½ 0 1 1 ½ 7,0
8. Wolf 0 ½ 0 1 ½ 0 0 x 0 1 1 ½ 1 ½ 6,0
9. Hermann Halosar 0 0 0 0 0 0 0 1 x 1 0 1 1 0 4,0
10. Werner Eberhard Kunerth 0 0 ½ 0 ½ ½ ½ 0 0 x 0 1 ½ ½ 4,0
11. Landmann 0 0 0 0 0 0 1 0 1 1 x 0 0 1 4,0
12. Wilk 0 0 0 0 0 1 0 ½ 0 0 1 x 1 ½ 4,0
13. Brosow 1 0 0 0 0 0 0 0 0 ½ 1 0 x 1 3,5
14. Adeler 0 0 0 0 0 0 ½ ½ 1 ½ 0 ½ 0 x 3,0

Die Berliner Meisterschaft spitzte sich diesmal zu einem rundenlangen, erbitterten Kampfe zwischen K.Richter und B.Koch zu, in dem Koch erst in den letzten beiden Runden entscheidend zurückblieb. Er zeigte sich gleichwohl in hervorrragender Form. Michel spielte gut und verläßlich wie immer, machte aber zu viel Partien unentschieden, als daß er in die Entscheidung um den Titel hätte eingreifen können. Rellstab, der Titelverteidiger, kam nicht recht in Fahrt und spielte nicht so sicher wie sonst; so mußte er den 4.-6.Platz mit Mross und Nowarra teilen. Mross und Nowarra sind neben B.Koch auf Grund ihres schönen Erfolges die Vertreter Berlins im Berliner Zonenturnier. Sonst lenkten noch Metz und Wolf die Aufmerksamkeit auf sich; Metz konnte in zwei Partien die Meister Michel und Rellstab schlagen.

Der Berliner Sender brachte mehrfach im Echo am Mittag Berichte und Stimmungsbilder von dem bedeutendsten Berliner Turnier, das diesmal auf besonders breiter Basis durchgeführt wurde. 70 Teilnehmer kämpften in 7 Ausscheidungsrunden um die Zulassung zum Endkampf; lediglich Rellstab war als Titelhalter von der Entscheidung befreit.

Quelle

  • Deutsche Schachblätter Nr.12, 15.Juni 1938, S.179f

Anmerkung: Die Quelle zeigt noch die Partien B.Koch - Nowarra, Metz - Rellstab. Alan McGowan: "I note that Schlage did not take part in the final, although he qualified."