12. Potsdamer Weihnachtsturnier 1983

von Klaus Metscher

Rekord und Dramatik beim XII. Jahrgang

Das internationale Potsdamer Jahresendturnier erhält immer mehr Massencharakter! Damit entspricht der BFA Potsdam in ausgezeichneter Weise dem Wettbewerb "Sportstafette DDR 35" und dem Entwurf der Entschließung des VII. Turn- und Sporttages des DTSB der DDR. So konnte der schon XII. Jahrgang 1983 mit 126 Spielern aus der UdSSR, der CSSR, Polen, Bulgarien und der DDR einen neuen Teilnehmerrekord verzeichnen. Bei wiederum lobenswerten Bedingungen im Potsdamer Staatlichen Kulturhaus "Hans Marchwitza" hatten sich zwei Internationale Meisterinnen, ein FIDE-Meister, fünf Meister, 22 MA, 70 Spieler der LK 1 und 26 der LK 2 zu den harten 7 Runden eingefunden. Angereist waren auch Spieler aus den Potsdamer Partnerstädten Opole (Polen), Kralupy (CSSR) und Russe (Bulgarien).

Gespielt wurde in einer Meistergruppe, den Gruppen A sowie B1 und B2 und erstmalig in einer C-Gruppe der LK 2. Zahlreiche Teilnehmer - und das ist ein zusätzlicher Anreiz - konnten ihre LK bestätigen bzw. verbessern. Mehr als ein Drittel aller Spieler erhielten auf einer niveau- und stimmungsvollen Abschlußveranstaltung Preise. In der Meistergruppe errang der 25jährige Moskauer Igor Janwarjow, der gegenwärtig für Dynamo Potsdam spielt, den zweiten UdSSR-Erfolg nach Schestakow (1981). Dabei kam ihm eine Schlußrunde zu Hilfe, die an Dramatik kaum zu übertreffen war. Die nach 6 Runden mit je 4½ Punkten führenden Alexej Jefimow (UdSSR) - er begann mit 4½ aus 5 - und der Dresdener Gernot Gauglitz unterlagen in der Schlußrunde Dr. Hans-Joachim Grottke bzw. Ralf Schöne. Lachender Dritter war Igor Janwarjow, der sich vom Polen Sokolowski remis trennte, ebenfalls 4½ Punkte erzielte und auf Grund der besseren Wertung das Turnier gewann. Fünf Spieler mit je 4½ Punkten!

Die beiden IM Tamara Minogina (UdSSR) und Marion Heintze (DDR) setzten sich mit den Männern in der A-Gruppe auseinander. Tamara Minogina, Frau des Turniersiegers in der Meistergruppe, begann mit 1½ aus 2 gut und kam schließlich wie die Berlinerin auf 3 Punkte. Sie bedeuteten für Tamara und Marion die Plätze 18 bzw. 21. Sieger wurde Marek Pawlak (Polen) mit 6 Zählern. Das prozentual beste Ergebnis aller Teilnehmer erreichte in der Gruppe B1 Manfred Pichler mit 6½ Punkten.

Quelle

  • SCHACH 3/1984, S. 115-117, Partien, Foto Janwarjow, Bericht