16.09.2024
Jeder Fußball-Fan kennt sie: Die berühmten Panini-Sticker fürs Sammelalbum. So einen Sticker gibt es tatsächlich auch von FM Lara Schulze. Obwohl sie mit Fußball wenig am Hut hat. Aber sie spielt für die Schachabteilung des SV Werder Bremen. Einen Verein, den man vor allem mit erfolgreichem Bundesligafußball verbindet. Und so fand Lara Schulzes Konterfei kürzlich zum 125-jährigen Vereinsjubiläum der Grün-Weißen, als Vertreterin einer anderen Abteilung, den Weg in ein Sammelalbum. Motto: Tausche Schachspielerin Lara Schulze gegen Stürmer Marvin Ducksch.
Weiterlesen … Doppel-Interview Hanna Marie Klek und Lara Schulze: Zwischen Sammelleidenschaft und Motivation auf vordere Plätze in Budapest
15.09.2024
Als das Spiel gegen Montenegro noch lief, sagte GM Matthias Blübaum bereits virtuell sorry zu seinen Mitspielern: “Ich hätte weiterspielen müssen.” Er ärgerte sich sehr über sich selbst, obwohl er nicht verloren hatte - was wahrlich für ihn und seinen Charakter und den Teamgeist spricht. "Ein viel zu frühes Remis” sei das in der Tat gegen GM Nikola Djukic gewesen, konstatierte der Kommentator des Deutschen Schachbundes, IM Georgios SouleidIs, The Big Greek. Zumal GM Vincent Keymer zu diesem Zeitpunkt schon schlecht stand. Am Ende brach erneut das Unheil über das deutsche Team herein. Drei Remis plus die Niederlage von Keymer bedeuteten nach dem Spiel gegen Litauen die zweite unerwartete Niederlage. “Jetzt müssen wir eine Siegesserie hinlegen”, so GM Rasmus Svane, in Budapest als Sekundant mit an Bord: “Sonst können wir nicht mehr vorne angreifen.”
Weiterlesen … Niederlage für Keymer & Co. gegen Montenegro: “Wir werfen Punkte weg.” Frauen siegen gegen Schweden-Legende Cramling. "Wir sind wieder voll dabei.”
15.09.2024
Die Schlagzeilen taten richtig weh. “Germany Fall” titelte die FIDE auf ihrer Website nach der Niederlage der deutschen Männer gegen Litauen am Freitag. Der Favoriten-Sturz. Passiert auch anderen Schwergewichten, siehe gestern die USA - gegen die Ukraine. Und die deutsche Reaktion? “Aufstehen, Krone richten”, hatte der Sportdirektor des Deutschen Schachbundes und Delegationsleiter bei der 45. Olympiade in Budapest, Kevin Högy, als Losung ausgegeben. Genau das taten die deutschen Männer sehr eindrucksvoll in Runde vier. 3,5:0,5 hieß es am Ende gegen die Mongolei. “Überraschend deutlich”, so Högy. Die Frauen konnten da leider nicht ganz mithalten. 2:2 gegen Argentinien. Das zweite Unentschieden in Folge., “Man muss ehrlich sein: Wenn man richtig was holen will, ist das zu wenig”, sagte WGM Josefine Heinemann: “Wir hatten ja noch keinen richtig schweren Gegner.”
Weiterlesen … Schach-Olympiade: Wer hinfällt, muss aufstehen. Keymer sucht nicht nach Ausreden und spielt “anständig”. Frauen nur Remis: “Zu wenig, wenn man was holen will.”
13.09.2024
Dritte Runde – und die ersten schmerzhaften Dämpfer für die deutschen Teams, die ihre bisher porentief weißen Westen auf brutale Weise verloren. Ein schwarzer Freitag, der 13. “Wie bitter ist das denn?”, stöhnte am Ende der Live-Kommentator des Deutschen Schachbundes, IM Georgios Souleidis: “Das hat sich hier ja noch richtig böse gedreht.” Die deutschen Männer verloren in dramatischen Endspielen gegen Litauen noch mit 1,5:2,5. “Ein trauriger Tag für Deutschland”, so Souleidis, The Big Greek.
“Wir hatten heute, beide Mannschaften, maximales Pech”, sagte GM Elisabeth Pähtz. Sportdirektor Kevin Högy bemühte die Fußballsprache: “Du kannst halt auch Spiele verlieren trotz 80 Prozent Ballbesitz und 10:1 Torschüssen. Da fragst Du Dich hinterher: Wow, was ist heute passiert?”
Ja, was ist passiert an diesem schwarzen Freitag, dem 13.? Sagen wir es so: Die Favoritenrolle wurde zur schweren Bürde.
Weiterlesen … Schwarzer Freitag, der 13. - Vincent Keymer stolpert zuerst. Ein Remis und eine Niederlage für deutsche Teams.
12.09.2024
Zweite Runde in Budapest – und zwei weitere deutsche Siege bei der 45. Schacholympiade. Trotz klarer Elo-Überlegenheit aber waren es zwei harte Kämpfe. GM Frederik Svane saß, als letzter deutscher Nationalspieler, bis 20.45 Uhr am Brett. In einem Turmendspiel, mit einem Bauern mehr für ihn, ließen weder er noch sein Kontrahent IM Jan Emanuel Garcia locker. Olympiade-Debütant Svane spielte trotz 2:1-Führung des DSB-Teams nicht auf Remis, gewann in der Zeitnotphase – und so hieß es am Ende 3:1. Nach sage und schreibe 103 Zügen. „Er ist geduldig geblieben und hat es gut gemacht“, lobte GM Dennis Wagner im Stream des Deutschen Schachbundes. Das identische Ergebnis erzielten die Frauen gegen Belgien. „Ich bin sehr zufrieden, muss aber auch zugeben: Wir hatten heute Glück“, sagte Bundestrainer GM Yuri Yakovich.
Weiterlesen … Von Kollars Kollaps, Glück - und einem Schummel-Remis. Erneut zwei deutsche Siege in Budapest. Aber: Bangen um kranken Vincent Keymer.
12.09.2024
Elisabeth Pähtz und Dinara Wagner. Zwei Spielerinnen, die eine Großmeister, die andere Internationaler Meister. Die eine 39 Jahre alt, die andere 25. Es ist ein Videointerview, das sich lohnt anzuschauen. Denn es hat Tiefe. Menschliche Tiefe. Nicht, weil es von einer Wachablösung erzählt, sondern von einer freundschaftlichen Staffelübergabe. “Es ist Zeit, dass Dinara die Führungsrolle übernimmt”, sagt Pähtz - und spricht von Rücktrittsplänen. Nicht zum ersten Mal, aber diesmal wirkt es sehr ernst. Dafür gibt es private Gründe. “Ich bin fast am Ende meiner Karriere. Ich habe keine Freude mehr daran, fünf, sechs Turniere im Jahr zu spielen”, sagt die Brandenburgerin, “ich habe die Energie nicht mehr. Dinara aber schon.”
Weiterlesen … Ein Interview voller menschlicher Tiefe: Warum die Grande Dame Elisabeth Pähtz die Führungsrolle an Dinara Wagner weiterreicht. “Ich habe nicht mehr diese Energie, die sie noch hat.”
12.09.2024
Großes Kino in Budapest. Heute meldet sich die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit mit einem kleinen Film von der 45. Schacholympiade. Katharina Reinecke und Matthias Wolf vom DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit waren nah an den Mannschaften dran. So nah es eben geht: Wir können verraten, dass vor allem unsere Nationalspieler bereits im Tunnel sind – und bisweilen etwas kamerascheu. Trotzdem gewährt unser Beitrag schöne Einblicke, auch wie es im Turniersaal abläuft. Für die Bildkomposition war Ronny Bischoff verantwortlich, der das remote in Absprache mit Matthias Wolf von Berlin aus schneidet. Wir finden: Ist hübsch geworden! Demnächst noch mehr. Dann erlebt ihr auch zwei aus unsere Männer-Equipe im Fitnessstudio.
Weiterlesen … Unsere Teams in Budapest - großes Kino von der Schacholympiade. Und wieder zweimal die Favoritenrolle.
11.09.2024
The Big Greek war - natürlich - mit Feuereifer bei der Sache. Erste Runde bei der 45. Schacholympiade, erstes Streaming für den Deutschen Schachbund. “Eine gelungene Premiere”, sagte IM Georgios Souleidis, “nach fünf Stunden Kommentieren bin ich aber etwas müde.” Vielleicht auch, weil die beiden letzten deutschen Partien nicht gerade Wachmacher waren. Sowohl die Frauen als auch die Männer siegten souverän. “Das waren zwei Pflichtsiege. Typische David- gegen Goliath-Duelle, wie sie in den ersten beiden Runden bei Olympiaden oft vorkommen”, so Souleidis.
Weiterlesen … Zweimal David gegen Goliath – deutsche Pflichtsiege gegen Madagaskar und Andorra. “Das gibt Selbstvertrauen”.
11.09.2024
Die BOK Hall in Budapest; von außen eher zweckmäßig, unscheinbar. Der Turniersaal aber sehr beeindruckend. Eine Arena, mit Tribünen. Bestückt mit Flaggen, an jedem der (nachhaltigen) Papptische eine kleine Kamera. Jeder Spieler steht individuell im Fokus bei dieser 45. Schacholympiade. Ein innovatives Streaming-Erlebnis, nah dran an den Spielerinnen und Spielern - in das sich der Deutsche Schachbund bei einigen Runden einklinken wird.
Der Auftakt, heute ab 15 Uhr – zwei Wundertüten für die deutschen Teams. Madagaskar, der im Reiseprospekt traumhafte anmutende afrikanische Inselstaat für die Männer. Und Andorra für die Frauen.
Weiterlesen … Andorra und Madagaskar: deutsche Teams treffen auf Wundertüten. ”Man sollte immer aufpassen.” Bewegendes Wiedersehen mit Judit Polgar.
10.09.2024
Die Arbeitsteilung ist geklärt. GM Jan Gustafsson, der Bundestrainer, wird tagsüber ranklotzen – teilweise Bücher wälzen, während die Nationalspieler im Spielsaal der BOK Hall in Budapest um Punkte für Deutschland kämpfen. Nachts muss dann GM Rasmus Svane ran, mit Partie-Analysen. Er ist der Sekundant. “Im Prinzip arbeitete Rasmus, wenn sich die anderen erholen”, sagt Gustafsson. Wenn sein Sekundant dann noch schlummert, kümmert sich der Chef schon wieder um die nächsten Gegner. “Ich muss mal schauen, dass ich dann von vier bis 12 Uhr schlafen kann”, sagt der Nationalspieler, der es diesmal nicht ins Aufgebot schaffte. Aber die neue Rolle gefällt ihm auch. “Darauf freue ich mich. Es ist so ähnlich, wie selbst an seinem eigenen Schach zu arbeiten”, sagt Rasmus Svane.
Weiterlesen … Rasmus Svane ist die rechte Hand von Bundestrainer Gustafsson: Nachtarbeit für den einfühlsamen sechsten Nationalspieler
10.09.2024
Am morgigen Mittwoch startet die erste Runde bei der 45. Schacholympiade in Budapest (10. bis 22. September). Mit einer hohen eigenen Erwartungshaltung gehen die deutschen Mannschaften an den Start. “Da ist keine Riesenentfernung mehr von uns zu den Top-Nationen", sagt Jan Gustafsson, Trainer bei den Männern. Mit einem süffisanten Lächeln fügt er hinzu: “Alles, was keine Medaille ist, ist eine Enttäuschung. Dann müssen wir auch den Trainer in Frage stellen.” Die Top-drei wären allerdings eine gewaltige Verbesserung im Vergleich zur Olympiade vor zwei Jahren im indischen Chennai. Damals reichte es nur zu Rang 18. “Da geht in jedem Fall viel mehr”, habe er sich geschworen, so Gustafsson. Und tatsächlich gehen die deutschen Spieler als Vize-Europameister in Budapest durchaus als Geheimfavoriten an den Start. Auch bei den Frauen herrscht vorsichtiger Optimismus. Großmeisterin Elisabeth Pähtz: “Selbst stark besetzte Teams wie Indien sind an einem guten Tag für uns schlagbar. Wenn es gut läuft, wir auch ein bisschen Losglück haben, ist eine Medaille drin.”
Weiterlesen … Deutsche Teams vor der Schacholympiade in Budapest: Männer und Frauen hoffen auf eine Medaille. “Wir haben eine sehr starke Spielergeneration in Deutschland”
09.09.2024
So richtig locken ließ sich GM Jan Gustafsson nicht. Natürlich wisse er, dass mindestens Rang acht von vielen erwartet werden – auch mit Blick auf Fördermittel. Und natürlich sei Deutschland immer ein Kandidat zwischen Rang sechs und zwölf. Aber bei Schacholympiaden empfinde er eine Prognose regelrecht als unseriös. “Das hängt an vielen Details”, so der Bundestrainer im großen Video-Interview mit Katharina Reinecke und Matthias Wolf vom DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit: “Allein, wen man in der letzten Runde bekommt – das kann einige Plätze ausmachen.” Gleichzeitig benötige man auch kein Fernglas mehr, um Top-Nationen wie die Vereinigten Staaten, Indien oder China im Blickfeld zu haben. “Das ist keine Riesenentfernung.”
Weiterlesen … Jan Gustafsson plant den großen Wurf in Budapest: “Spannende Zeit, spannende Aufgabe. Keine Riesenentfernung zu Top-Teams.”